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Musik an sich
 
Bonfire live
 

(Geiselwind, 10.August 2002)

Hell Yeah ! Vom 09. bis zum 11. August fand auf dem Gelände von Deutschlands grössten Autohof in Geiselwind das "Bike and Music Weekend 2002" statt.

Sicher, mit einem "normalen" gemütlichen Motorradclubtreffen konnte man das Ganze nicht vergleichen, den dafür war es einfach zu gross aufgezogen.

Showeinlagen wie Go-Go-Girls, Ölcatchen, Bike-, Stunt-, Dragraceshows und vor allem sieben Livebands lockten neben den hartgesottenen Biker auch eine Menge Musikfans in den kleinen Ort zwischen Nürnberg und Würzburg. Fast die gesamte Beatabendelite war mit Justice, Megabite, MacLoud und Barock vertreten, doch musikalischer Höhepunkt der Veranstaltung war das Konzert von Bonfire, dem wir mit diesem Bericht Tribut zollen.

Vorher aber stimmte MACLOUD das anwesende Publikum auf diesen besonderen Gig mit ihrem sehr gelungenen Cover-Programm ein. Die spritzige Mixtur ging von aktuellen Hits, über Partysongs bis hin zu absoluten Klassikern und diese Songs wurden mit einer erstaunlichen Professionalität dargeboten. Mich wundert sowieso warum sich fähige Musiker in sogenannten Beatabendbands lieber für den sicheren Groschen entscheiden, anstatt etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Was gibt es sonst noch über MacLoud zu berichten, ausser das sie das Publikum hervorragend unterhielten ? Vielleicht das am Sänger wegen seiner Posen ein Rockstar verloren gegangen ist und das die Gaderobe der Band wegen der vielen Kostümwechsel wohl überdimensional gross sein musste.

Nach der üblichen Umbauphase betrat erstmal ein Wesen die Bühne, das man ohne weiteres für den Zwillingsbruder von Bonfire-Frontmann Claus Lessmann halten konnte. Die Person gab sich als Manager von Bonfire zu erkennen, klärte die Fans darüber auf das Teile der neuen Live-Best-of-CD bei ebenjenen Konzert aufgenommen werden und übte schon mal mit den Besuchern die "Bonfire"-Sprechchöre. So musste man sich also als Gast einer Talkshow vorkommen, der von einem Animateur für das bevorstehende Ereignis vorbereitet wird.

"Warum eine neue Bonfire-Live-Best-of ?" werden sich eine Menge Hardrock-Anhänger wohl jetzt fragen. Der Grund ist ziemlich plausibel, den die hohe Nachfrage der Fans aus Skandinavien, Japan und England ermöglichte die erste Livescheibe seit einer Dekade, weswegen Frontröhre Lessmann seine Ansagen auch vorwiegend in englischer Sprache tätigte, was für das eine oder andere erstaunte Gesicht im Publikum sorgte. Weitere Tracks der neuen CD wurden übrigens bei den Open Airs in Huttlingen und Allershausen bzw. den Shows in London und Newcastle aufgezeichnet.

Im Gegensatz zum letzten Bonfire-Gastspiel in Geiselwind durften die Jungs statt im kleinen Klub in der grossen Eventhalle spielen, die mit einer vierstelligen Besucherzahl gefüllt war, was eine beeindruckende Atmosphäre hinterlies. Ziemlich beeindruckend war auch die grosse Bühne, die wegen den beiderseitig angebrachten Ritterrüstungen den Eindruck erweckte, das als nächstes entweder Hammerfall oder Manowar folgen würden. Allerdings sollten die Blechmänner "nur" das Symbol des Motorradclubs "MC Knight Riders" darstellen, die sich an dem Festival beteiligten. Schade eigentlich das bei solch guten Voraussetzungen nur relativ selten ein Rockkonzert dieser Grössenordnung in dieser Halle stattfindet.

Die Band selbst war richtig gut drauf und von Nervosität, wie der Manager zu Beginn verlauten lies, war keine Spur. Claus Lessmann ärgerte seine Mitstreiter mit Spässen indem er dem gerade ein Solo spielenden Gitarristen Hans Ziller, den er bei der Vorstellung scherzhaft seine Ehefrau nannte, mit einem Handtuch die Augen verdeckte oder den Rest der Band mit Wasser aus seiner Trinkflasche bespuckte. Musikalisch gab es wie versprochen ein Best-of-Programm allerfeinster Güte, bei der aber leider mit "S.D.I" und "Give it a try" zwei relevante Stücke vermisst wurden. Ich bin mir aber sicher das diese Highlights auf einem der anderen Dates aufgezeichnet worden sind. Dafür spendierte der Fünfer viel neueres Material wie z.B. "Down to Atlanta" und das wieder von einer patriotischen Rede eingeleitete "Proud of my Country", sowie auch balladeske Stücke wie "You make me feel" und "Who`s foolin who", die man auf dem Bang your Head-Festival komplett vermisste.

Nach dem obligatorischem Schlagzeugsolo von Jürgen "BamBam" Wheeler betrat wieder unser "Animationsmännlein" die Bühne um die Fans anszustacheln, wobei ich nicht hoffe das man wertvollen CD-Platz für ein Schlagzeugsolo verschwendet das man eigentlich livehaftig erleben muss. Kleiner Schwachpunkt der Show war wieder einmal leider die überlange Version von "Sweet Home Alabama", die zwar wie immer begeistert aufgenommen wurde, jedoch nicht gerade vor Einfallsreichtum strotzte.

Der erfreulich umfangreiche Zugabenteil startete mit "Ready4Reaction" und mit dem passenden Titel "Till the last goodbye", bei dem nochmal allen Fans in der den vordersten Reihe die Hände von der Band geschüttelt wurden, endete ein sehr gelungenes Rockkonzert. Man kann also gespannt sein auf das neue Live-Album der Jungs und vor allem ob es gelungen ist die Stimmung in der Halle naturgetreu einzufangen.

MANUEL LIEBLER

Internet:

www.bonfire.de

www.macloud.de

www.bike-and-music-weekend

 

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