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Musik an sich |
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Staind im Hamburger Grünspan |
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Als einzige Clubshow von Staind angekündigt, wollten viele Hamburger und
auch von weit Angereiste, die Gelegenheit wahrnehmen, Staind, die hierzulande noch
Newcomer, in den USA aber schon längst Superstars sind, einmal live zu bewundern. Leider
reichten die an der Abendkasse erhältlichen Restkarten längst nicht für alle
Rock-Schaulustigen aus. So war das Grünspan auf der Großen Freiheit also bis
unter's Dach gefüllt und bot günstige Bedingungen für ein schweißtreibendes
Konzert.
Schweißtreibend ist genau das richtige Wort, denn nach nur einem Song hatte
sich die Bude so erhitzt, daß sich das vom Körper fließende Wasser mit dem
Bierkonsum der Anwesenden so etwa die Waage hielt. Das Quartett aus
Massachusetts um Frontmann und Shouter Aaron Lewis hatte das Publikum schon
nach wenigen Klängen im Griff. Die Besucher wogen sich zu atmosphärischen
Akkustikstücken, die von Lewis allein mit der Gitarre vorgetragen wurden
und sprangen bei den energiegeladenen Songs wild umher, wobei die
Rhythmusfraktion mit Drummer Wysocki und Bass April in puncto Intensität
ganze Arbeit leistete und Gitarrist Mushok mit satten, knallharten Riffs
einen enormen Druck erzeugte unter dem so manches Trommelfell ächzte.
Die Songs vom neuen Album "Break the Cycle" ("Open your Eyes", "Fade",
"Change", "Warm Safe Place" u.a.) kamen gut an und Refrains wurden
begeistert aufgenommen und lautstark mitgesungen.
Die Titel waren abwechslungsreich, behielten jedoch immer den Staind-Stil
bei und bewiesen, daß die Band mehr als nur "It's been a while" draufhaben.
Diese aktuelle Single kam natürlich unter feuerzeug- bzw.
bierbecherschwenkenden Armen auch zu Gehör, doch schon kurz danach knallten
einem schon wieder Power-Riffs um die Ohren und Lewis' Stimme glitt in
bedrohliche Tiefen.
Nach nur einer knappen Stunde war der Gig leider beendet und man konnte
trotzdem als Fazit festhalten: Auch wenn Staind als Schützlinge von Fred
Durst gehandelt werden, so übernehmen sie wenig von Kollegen und
Konkurrenten der RapCore-Szene, sondern setzen auf ihren eigenen Stil -
davon kann man sich auf ihrem aktuellen Album "Break the Cycle" überzeugen
und sich so die Wartezeit bis zur nächsten Audienz der Amis verkürzen.
Christoph Henkel
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