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Musik an sich
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Supreme Majesty - Tales Of A Tragic Kingdom
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(Massacre-Records)
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Melodic-Power-Metal
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"Edguy meets Stratovarius" prangt in großen Lettern auf dem Aufkleber, der
sich auf dem düsteren Albumcover befindet. "Jo, hammer den scho Weihnachten?"
würde der Metalkaiser dazu wohl sagen. Aber Supreme Majesty haben mit Edguy
oder Stratovarius soviel zu tun, wie die zwei Götterbands selbst
miteinander, also alles und wieder gar nichts.
Das Debüt der Schweden enthält einfach
melodischen Power-Metal, der die Note "gut" absolut verdient. Sänger Joakim
Olsson erinnert teilweise an Dream Theater-Fronter James LaBrie und diverse
Hardrockanleihen lassen dem Sound eine richtige gemütliche, heimische
Old-fashioned Stimmung verbreiten (Was nichts Negatives bedeuten soll!). Dafür, dass die
Tracks auch im Ohr des Hörers hängenbleiben sorgen die Mitgröhl-kompatiblen
Refrains, die vereinzelt mit "ohhhhhs" und "wohohohos" gespickt sind. (Aber
bei weitem nicht so schlimm wie die Landsmänner von Hammerfall). In dem
Neun-Song-Päckchen das uns die Frischlinge geschnürt haben ist auch wirklich alles
dabei, von der Überhymne "Strike Like Thunder" über dem Bon-Jovi-artigen
"Forever I`ll Be" bis zum megaeingängigen Kracher "Let It Go". Nur der Ausfall
"Queen Of Egypt" hört sich an wie schon 100mal dagewesen und die orientalischen
Einflüsse in diesem Song passen einfach nicht zum Heavy-Metal-Sound. Aber
auch Mega-Seller wie Iron Maiden ("The Nomad") oder Aerosmith ("Taste of India")
sind an diesem Versuch kläglich gescheitert. Die restlichen Tracks besitzen alle
überdurchschnittliches Niveau und vor allen Dingen klingt kein Song nach
einem anderen auf dem Album.
Winziger Schwachpunkt sind noch ein paar nicht so
gelungene Instrumentalstellen, aber für diesen Lapsus werden wir mit der
wunderschönen Ballade "Eye of the storm" entschädigt, die uns nach Genuss von
diesem Album wieder langsam in die Realität entlässt. Gutes Debüt, das
Gottseidank noch steigerungsfähig ist und uns gespannt auf Livegigs und einen neuen
Streich dieser Band warten lässt.
Manuel Liebler
16 von 20 Punkten
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