Eyal Lovett
Beyond Good And Evil
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Derzeit lebt er in Berlin, der in Israel geborene Jazz-Pianist Eyal Lovett. Mit Beyond Good And Evil legt er sein drittes Album vor, Liveaufnahmen vom November 2017 aus dem Club „Horns Erben“ in Leipzig.
Dieser Jazz ist sehr zart, sehr fein, sehr bildmalerisch, die melodisch stark geprägte Musik vereint Elemente der Klassik und des Jazz auf sehr feinfühlige Weise, aber auch orientalische Figuren schleichen sich mitunter ein (“Everybody Knows“). Diese Melodik ist sehr fein gestrickt, aufrichtige Gefühle vermittelnd. Da scheint man kleinen Geschichten zu lauschen, da gibt es einen hörbaren Einfluss von Bill Evans, und wenn Lovett zusammen mit dem Gitarristen Eran Har Even spielt, dann erinnert mich das auch an die Zusammenarbeit von Evans mit Jim Hall (“Undercurrent“, “Intermodulation“).
Man lauscht dieser Musik sehr gern, kann sich fallen lassen in das Nachvollziehen der gelungenen und wie selbstverständlich wirkenden Interaktionen der Musiker untereinander. Alles ist wunderbar miteinander verwoben und wirkt dadurch sehr stimmig. Die Platte wirkt wie ein Balladenalbum, aber nicht in klassischem Jazz-Sinne, sondern eher dort angesiedelt, wo Musiker wie John Abercrombie zum Beispiel ähnliche Strukturen ablieferten, ich meine, auf dem Münchner Label ECM. Dorthin würde die Musik hinsichtlich ihres ruhigen sensiblen und träumerischen Ausdrucks auch perfekt passen. Lediglich der letzte Song bricht aus dieser Ruhe aus und bietet durch das perkussive Zusammenspiel von Piano und Schlagzeug eine rasante Lebendigkeit und ein wenig mediterranen Charme.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Could It Be (Ha'omnam) (6:11)
2 Turmoil (7:35)
3 February (8:06)
4 Falafel (6:50)
5 Udi's Ode (7:15)
6 High Noon (6:23)
7 Beyond Good And Evil (8:59)
8 Everybody Knows (5:21)
9 Attitude (7:20) |
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Besetzung |
Eyal Lovett (piano)
Eran Har Even (guitar)
Aidan Lowe (drums)
Gianfranco Coppola (double bass)
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