Diego Figueiredo
Come Closer
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Der brasilianische Gitarrist Diego Figueiredo wurde 1980 geboren und gilt bereits als ein neuer Stern am Gitarrenhimmel, jedoch einer, der schon lange aufgegangen ist. Unter anderem haben sich hinsichtlich dessen bereits Kollegen wie George Benson, Al DiMeola und Pat Metheny voll des Lobes geäußert. Mittlerweile kann er trotz seines noch relativ jungen Alters auf bereits über zwanzig Veröffentlichungen seit 1999 zurückblicken. Sein Stil wird gemeinhin als Fusion von klassischer Musik, Bossa Nova und Jazz bezeichnet.
Mit seiner betörenden Technik und seinem leidenschaftlichen Ausdruck ist es in der Tat mitreißend, wenn er die Saiten seiner Gitarre absolut erstklassig bearbeitet und Musik auf hohem emotionalem Niveau aus dem Instrument perlen lässt. Auf seiner aktuellen Platte, Come Closer ist er nicht allein mit seiner Gitarre, bis auf die Tracks fünf und zehn. Ansonsten wird er von drei Damen gesanglich begleitet.
Auf den ersten vier Songs ist es Cyrille Aimée, die in den USA lebende französische Jazzsängerin, die Titel sechs bis neun bestreitet die wohl bekannteste der drei Damen, das ist Janis Siegel, bekannt geworden durch ihre Mitgliedschaft bei Manhattan Transfer, und die beiden letzten Songs werden von Chiara Izzi dargeboten, einer talentierten italienischen Jazz-Sängerin. So kann sich Jede/r eine Lieblingsdame heraussuchen. Meine Favoritin ist eindeutig Cyrille Aimée, denn aus meiner Sicht fügt sie sich am perfektesten in die Songs ein und wird am ehesten eins mit dem Gitarristen. Ihre Stimme empfinde ich am meisten als Instrument, ähnlich, wie ich es von Billie Holiday so sehr liebe.
Janis Siegel mag zwar die erfahrenste Sängerin sein, und singt ihre Songs auch mit mehr Jazzfeeling, doch berührt sie mich mit ihrer Professionalität, ihrer vorwärtspreschenden Art inklusive ihrer Scat-Einlagen weniger. Chiari Izzi wiederum verfügt über eine sehr zarte und fast kindlich anmutende Stimme, diese Zärtlichkeit passt sehr schön zum Abschlusssong, zu Mancini’s “Moon River“. Auf den beiden Instrumentaltiteln kann Diego Figueiredo dann unter Beweis stellen, wie stark er im Ausdruck ist. Innerhalb der sehr ruhigen “Sexta Fiera“ und “Like Someone In Love“ führt er auf sehr subtile und feinfühlige Art und Weise vor, wie man Klassik, Jazz und Folklore vereinen kann, und dabei noch den hohen Grad an Unterhaltung beibehält.
Als gelungen zu bezeichnen ist sicher auch die Auswahl der Stücke, und die überwiegenden Fremdtitel, Jazzstandards und Klassiker des Great American Songbook bekommen hier einen ganz individuellen Anstrich durch den Gitarristen und seine jeweiligen Mitstreiterinnen. Freunde/innen dieser Platte dürften in mehreren Genre-Lagern zu finden sein.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Once I Loved (2:56)
2 I Could Have Danced All Night (2:00)
3 You Won't Be Satisfied (2:30)
4 Whatever Lola Wants (1:53)
5 Sexta Fiera (3:15)
6 Dreamer (6:31)
7 One Note Samba (4:48)
8 Gone With The Wind (4:18)
9 Gee Baby, Ain't I Good To You (4:52)
10 Like Someone In Love (4:58)
11 Nardis (3:33)
12 Moon River (3:27)
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Besetzung |
Diego Figueiredo (guitars)
Featuring
Cyrille Aimée (vocals - #1-4)
Janis Siegel (vocals - #6-9)
Chiara Izzi (vocals - #11, 12)
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