75 Dollar Bill
I was real
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I was real ist das vierte offizielle Album seit 2015 von 75 Dollar Bill. Hinzu gesellen sich noch zwei eigenveröffentlichte Alben von 2013 und 2014.
Gleich mit dem ersten Stück zeigen sie über zehn Minuten: alles bleibt wie es ist, nur noch besser. Das schwere Trommeln mit einer vertrackten Perkussion bildet das Grundgerüst über welches sich spacig flirrende Gitarren und ebensolche Violinen legen. Allein dieses grandiose Eröffnungsstück rechtfertigt den Kauf dieses Albums. Es folgen zwei kürzere Titel. Zunächst ein noisiges Stück Psychedelia-Sound mit viel Geräusch und darauf ein sehr rockiges, in dem Gitarre und Saxophon sich ein Duell zum treibenden Beat aus Trommeln und Bass liefern. Darauf folgt der knapp 17 Minuten lange Titeltrack.
Dieses baut sich minutenlang mit droneartigen Klängen auf, bis dann der rituelle Beat der Trommeln und Perkussionen einsetzt. Hierzu entwickelt sich langsam eine psychedelische Gitarrenfigur. Das Tempo schleppt sich langsam dahin, man wartet immer auf eine Eruption, doch dann schwillt die Anspannung wieder ab. Die Gitarrenfiguren sind nicht extravagant, aber sehr effektiv. Die Violine baut die Spannung auf. Zu einer richtige Eruption kommt es nicht, in dem Moment wo die Spannung unermesslich scheint, fällt das Stück in sich zusammen und klingt mit schwebenden Klängen aus. Sehr spannend aufgebaut und interpretiert.
Nach diesen Mustern folgen noch weitere Stücke zwischen drei und elf Minuten. Mal eruptiv und ausladend, dann mal wieder eher wie in Trance. Besonders spannend ist das Zusammenspiel zwischen den Violinen und den restlichen Instrumenten gelungen, ein tragendes Element.
Fazit: 75 Dollar Bill haben sich (zum Glück) nicht neu erfunden, aber sie haben ihren einzigartigen Klang zwischen Psychedelia und Postrock wieder weiterentwickelt und noch spannender und perfekter (perfekter als perfekt?! - Anm.d.Red.) als auf den Vorgängern umgesetzt.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Every Last Coffee Or Tea | 11:01 |
2 |
C Or T (Verso) | 3:04 |
3 |
Tetuzi Akiyama | 3:57 |
4 |
I Was Real | 16:55 |
5 |
WZN#3 (Verso) | 6:09 |
6 |
Suite | 9:45 |
7 |
There’s No Such Thing As A King Bee | 5:20 |
8 |
WZN#4 | 4:06 |
9 |
WZN#3 | 8:24 |
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Besetzung |
Rick Brown: Playwood Crate, Maracas, Shakers, Bells, Drums
Che Chen: 6 und 12 string , Bass, Shakers
Baritone Saxophone, Alto Saxophone: Cheryl Kingan
Electric Bass: Sue Garner
Chicken Watering Can, Rototoms, Percussion, Toy Doumbek: Jim Pugliese
Post Production [Violin Processing], Keyboards [Casio SK-1]: Barry Weisblat
Viola [Amplified Viola: Karen Waltuch
Violin [Amplified Violin: Che Chen
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