Geoff Alpert
Open Your Heart
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Posaunenspieler als Bandleader gibt es im Jazz zwar nicht so häufig, doch anzutreffen sind sie dennoch, und auch aus deutschen Landen stammt einer ihrer besten Beispiele – Albert Mangelsdorff. Aber bei Open Your Heart geht es nicht um Jazz. Hier geht es um jene Musikgattung, von denen böse Zungen behaupten, dass es trotz des Namens eigentlich gar kein Jazz sei – um Smooth Jazz. Auch bei Geoff Alpert “smoothed“ es mitunter, wenngleich auch etliche Funk-Elemente vertreten sind. Und hier komme ich dann zugleich zu einer möglichen Referenzplatte des Genres – zu “Sweet Lucy“ von Raul de Souza, aus 1977. Und hier ist die Latte doch recht hoch gehängt. Ob der großen kommerziellen Ausrichtung der Musik jener Platte war sie bei vielen Jazz-Rock-Fans mitunter recht verpönt und wurde nicht so recht akzeptiert. Zu einem Klassiker avancierte sie gleichwohl.
Geoff Alpert integriert bei dieser Platte verschiedene Stilrichtungen, so werden Jazz, Funk, Smooth Jazz und sanft Rockendes mit Pop-Anstrich zu einer geschmeidigen Angelegenheit verrührt. Herausgekommen ist sehr angenehme und gut zu genießende Musik, ohne große Ansprüche auf Superlative. Neben den bereits beschriebenen Elementen des Smooth Jazz gibt es auch Momente, die die Atmosphäre der legendären Brecker Brothers Band wiederaufleben lassen, hier allerdings mit der Posaune als steten Mittelpunkt. Jedoch wird das Instrument nicht in allzu viele Soloeskapaden verwickelt, sondern Alpert gestaltet vielmehr Melodien, schöne Melodien und bringt mit sanfter Coolness den Wohlklang in die Musik. Gleichwohl sollte man sich hüten, hier das böse Wort „Fahrstuhlmusik“ zu verwenden, dazu sind die einzelnen Songs gut komponiert und arrangiert und sehr professionell und mit Herzblut umgesetzt, schnell zugänglich im Ausdruck.
So bleibt letztlich ein sehr sympathischer Ausdruck mit einem großen Ausdruck von Wärme und Gefühl, und wenn dann das Tempo mit Latin-Elementen auch noch angezogen wird, beim Titelsong, dann bekommen Seele und Körper gleichermaßen Inspiration. Einzig mich gelegentlich störendes Element ist die Verwendung der Background Vocals, die mitunter im Hintergrund ganz sanft und seicht begleiten, ohne das wäre ich zufriedener mit dem Gesamtergebnis. Zwar lodert hier kein Feuer wie bei der oben angeführten Referenz, gleichwohl brennt es warm und herzlich.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Heartbreak Hotel (4:27)
2 Shoreline Drive (4:30)
3 Don’t Ask My Neighbors (4:08)
4 Zen Funk (4:35)
5 Let It Go (3:35)
6 Open Your Heart (4:22)
7 Aloha Nights (4:38)
8 Thinking About You (4:48)
9 Slide Shuffle (4:27)
10 The Crusade (4:59)
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Besetzung |
Geoff Alpert (trombone, baritone horn)
Gail Jhonson (keyboards, piano)
Greg Manning (keyboards)
Adam Hawley (guitar)
Darryl Williams (bass, piccolo bass)
Tony Moore (drums, percussion)
Steve Nieves (alto, soprano, tenor saxophone)
Mitch Manker (trumpet, flugelhorn, E.V.I.)
Michael Parlett (baritone saxophone, flute, percussion)
Tamina Khyrah Joi (vocals)
Aankha Neal (vocals)
Maya Thomas (vocals)
Althea Rene (flute - #6)
Michael Paulo (alto saxophone - #7)
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