Hypnophonic
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„So darf es mit Äl Jawala-Singles weiter gehen.“, hatte ich als Fazit in meiner letzten Review zu einer Veröffentlichung der Band geschrieben. Und es ist so weiter gegangen – sogar viel wörtlicher, als ich es erwartet hatte. Ein knappes Jahr nach der Single „Intergalactic Medusa“ erschien der Longplayer Hypnophonic der nun endlich (im Rahmen der Aktion „Altlasten abarbeiten“) besprochen wird.
Hypnophonic enthält zuerst einmal vier Titel aus den Jahren 2014 und 2015, die MAS-Leser bereits durch die Besprechung der entsprechenden Singles und EPs kennen. Ob die anderen zwei Drittel von Hypnophonic neues Material bieten, oder auch schon vorher veröffentlicht wurden, weiß ich nicht, würde aber eher ersteres vermuten.
„So ist es weiter gegangen.“ hatte ich gesagt. Mit anderen Worten: Hypnophonic liefert eine ausgesprochen tanzbare Balkan-Dance-Pop Mischung. Dabei verneigt man sich sowohl vor Swing-Sounds der 40er im Stil der Andrew Sisters („Voodoo Rag“), paart ein wildes Saxophon mit viel Percussion („Heart overload“) und gibt sich nach einem Didgeridoo-Intro mit röhrendem Saxophon dramatisch düster („What do you can?“).
Der Balkan wird aber nicht nur die Disco-Klänge begleitet. Immer wieder sind Sounds im Spiel, die deutlich orientalischer sind. Bei „All bint el Chalabiya“ z.B. dominiert der Orient in einem sehr ruhigen Rahmen.
Für scheuklappenfreie Hörer ist Hypnophonic eine Goldgrube, in der man lebendig nach Funden suchen darf.
Norbert von Fransecky
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