Die beiden Improvisationskünstler John Butcher (Saxophon) und Andy Moor (Gitarre) haben in den letzten 15 Jahren bereits einige Zusammenarbeiten unterschiedlichster Art gemacht.
Die auf Ihrem neuen Werk Experiments with leafs veröffentlichten fünf Stücke entstanden aus einem gemeinsamen Liveauftritt in einer alten Kirche, die durch ihre Architektur einen ganz besonderen Klang hat. Alle Stücke wurden völlig unvorbereitet, also als komplette Improvisationen an diesem Abend eingespielt.
Der Gitarist Moor setzt sein Instrument in erster Linie perkussiv auf den Stücken ein. In einigen Ruhephasen setzt er auch leicht melodische, psychedelische Klänge ein und manchmal wird er auch etwas krachender. Jedoch bildet er mit seiner Darbeitung in erster Linie die Grundlage, auf welcher sich Saxophonist Butcher avantgardistisch austoben kann. Insgesamt geht es hier wirklich um ungewöhnliche Klänge und weniger um musikalische Darbietungen. Man kann die Improvisationen dementsprechend keiner Stilrichtung zurechnen.
Wahrscheinlich hat diese Darbietung, die zwischen leisen, kaum hörbaren Klängen und eruptiven Ausbrüchen hin- und herschwankt, im Moment ihrer Entstehung in der oben besagten Kirche eine überwältigende Wirkung erzielt. In der Konservenfassung kommt dieser Klang nicht ganz so rüber und an manchen Stellen vermischen sich die von zärtlicher Klangkomposition bis zu kakophonischen Klangkaskaden zu - nun ja - instrumentalen Lärm.
Mir fehlt das Einarbeiten von Melodieansätzen und dementsprechend schwierig ist dieses Werk für mich hörbar.