Musik an sich


Reviews
Jason Isbell

Something More Than Free


Info
Musikrichtung: Americana

VÖ: 17.07.2015

(Southeastern Records)

Gesamtspielzeit: 43:35

Internet:

http://www.jasonisbell.com/
http://oktoberpromotion.com/


Jason Isbell wurde am 1.Februar 1979 geboren. Er stammt aus Alabama und ist einigen Lesern möglicherweise als Mitglied der alternativen Country Rock-Band Drive-By-Truckers aus Athens, Georgia. Dieses neue Album ist sein fünftes Studioalbum, dazu kommen noch zwei Liveplatten.

Die Arrangements und der Sound scheinen etwas heruntergefahren zu sein im Verhältnis zu früheren Platten, wird die Atmosphäre auch stark von der akustischen Gitarre geprägt. So richtig einordnen lässt sich des Künstlers Musik eigentlich nicht, das ist eigentlich kein Folk, kein Rock, kein Country, doch aus Spuren aller Kategorien hat sich etwas herauskristallisiert, dass zu einem recht harmonischen und angenehm zu hörenden Klangerlebnis zusammengefügt hat.

Mit einem leichten Shuffle in Richtung Country startet die Platte und erinnert mich doch ganz gewaltig an meine „Leib- und Magen-Band“, The Byrds, zu jener Zeit, als die Platte The Ballad Of Easy Rider entstand. Somit ist das für mich ein perfekter und zum Frohlocken veranlassender Beginn.
Doch bei dieser musikalischen Ausrichtung bleibt es nicht, denn mit 24 Frames schreitet die Stimmung in Richtung Heartland-Rock, bevor es ganz zart und lieblich mit Flagship weitergeht.
Und so bemerke ich als Zwischeneindruck eine gewisse Hinwendung auch zur Musik eines Jackson Browne, und die guten Arrangements inklusive der Umsetzung erzeugen eine heimelige Atmosphäre, bei der man sich sozusagen wie zu Hause fühlt.
Wunderschöne Songs wie How To Forget sind echte Hinhörer, voller Harmonie und Melodik, dabei ist die Fiddle von Amanda Shires, im Übrigen die Ehefrau des Musikers, oft prägend, wenn auch nie vordergründig.

Ein wenig anders klingt Palmetto Rose mit seinem Blues-Rock-Stil in Southern Rock-Manier, bis wir zum Schluss kommen mit einem Song, der recht beschaulich startet und so auch über die Runden geht, doch dann wird mittendrin die Gitarre satt verzerrt und unterbricht die Harmonie ein wenig.
Einer der Kernsongs ist jedoch Children Of Children , dass sich mit der Thematik auseinandersetzt, wenn Kinder Kinder bekommen (“All the years I took from her just by being born“) und eine gewisse Dramatik aufweist.
Rundum ist das Album sehr gelungen mit durchgängig hochwertiger Musik und gelegentlichen kleinen Durchhängern, wenn die Spannung zwischendurch auch einmal ein wenig nachlässt.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 If It Takes A Lifetime
2 24 Frames
3 Flagship
4 How To Forget
5 Children of Children
6 The Life You Chose
7 Something More Than Free
8 Speed Trap Town
9 Hudson Commodore
10 Palmetto Rose
11 To A Band That I Loved
(all songs written by Jason Isbell)
Besetzung

keine Angaben


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