Tarja
Left In The Dark
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Left In The Dark, ja, dieser Titel passt, handelt es sich bei diesen Aufnahmen der neuen CD doch um solche, die dem öffentlichen Käufer bisher vorenthalten blieben und in der Dunkelheit verblieben.
Denn nur beim Kauf einer Konzertkarte konnte man diese Platte bislang erwerben. Nun, da sie nun der Öffentlichkeit frei zugänglich sind, haben die Aufnahmen die Dunkelheit verlassen und das Tageslicht erblickt. Aber – sind sie es auch wert, als vollwertige Platte anerkannt zu werden oder hätten sie ihr lieber ihr Dasein im Verborgenen weiterhin fristen sollen?
Die CD enthält B-Seiten, Demos und Instrumentalversionen einiger Songs. Doch so fehlt dieser Raritäten-Kollektion der Charakter der Einheitlichkeit, wie sie zum Beispiel am besten aufzufinden ist auf der Veröffentlichung Winter Storm.
So wirkt die Platte bruchstückhaft, gerade auch wegen des Wechsels der verschiedenen Stimmungen und Quellen. Das schmälert im Einzelnen sicher nicht die Qualität einiger besonders guter Songs, aber der Hörverlauf erfährt eine ständige Unterbrechung und somit kommt bei mir eher der Charakter einer Kompilation auf.
Mit einem knallhart rollenden “R“ auf dem Wort “Ritual“ des ersten Titels, das darüber hinaus Elemente von Ravel’s Bolero aufweist, zieht die Lady gleich in den höchsten Tönen ihres Soprans vom Leder. Als Beispiel für einen viel ruhigeren und mit akustischer Ausrichtung ausgestatteten Song dient 500 Letters, es scheint, dass mit solchen Stücken die Essenz ihrer Musik ein wenig mehr herausgestellt wird. Das Kinderklavier auf Lucid Dreamer in Verbindung mit dem orchestralen Arrangement ergibt eine recht ungewöhnliche Stimmung, hier als Demo vorgestellt.
Kenner der Finnin dürften sicher feststellen können, inwieweit sich die Unterschiede zu den späteren kompletten Versionen ergeben, mir geht es so, das bei mir bekannten Songs die Demos nicht unbedingt schlechter dastehen, bei Titeln der Platte Colours In The Dark empfinde ich das.
Als sehr gut empfinde ich die Umsetzung eines Livetitels in eine neue Studioversion, es geht um Into The Sun, das mit seiner fließenden und betörenden Einleitung ein wunderbarer Soundtrack zu einem Fantasy-Film sein könnte. Dieses ist mein Lieblingssong der Platte.
Neverlight wurde auf Wunsch der Künstlerin orchestral satt aufgepeppt und mit Until Silence wird eine Ballade vorgestellt, die unter Begleitung von Piano und Akustikgitarre Tarja’s Stimme brillieren lässt.
Zum Schluss klingt es ganz orientalisch, dafür sorgt auch der Einsatz des Duduk, das ist eine armenische Flöte, insgesamt kommt es somit noch einmal zu einem pompösen Ausklang der Platte, der, wie von mir oben angemerkt, einerseits zwar die Einheitlichkeit fehlt, aber andererseits viel Abwechslung bietet, mit relativ schwankender Qualität.
Wolfgang Giese
Trackliste |
01 Victim Of Ritual (First Demo)
02 500 Letters (Live At Vorterix Radio)
03 Lucid Dreamer (Demo)
04 Never Enough (Demo Progression)
05 Mystique Voyage (Demo)
06 Into The Sun (Studio Version)
07 Deliverance (Instrumental)
08 Neverlight (Full Orchestra Version)
09 Until Silence (Live At Vorterix Radio)
10 Medusa (Tarja’s Solo Version)
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Besetzung |
Tarja (lead & backing vocals, piano - #5)
Mike Terrana (drums - #4, 6, 7, 8, 10)
Alex Scholpp (electric guitars -#4, 6, 10, acoustic guitar - 6)
Julian Barrett (electric guitars - #7, 8, acoustic guitar - #2, 9)
Mel Wesson (electric guitars - #7, keyboards - #7)
Doug Wimbish (bass - #7, 10)
Kevin Chown (bass -#4, 6, 8)
Peter Barrett (bass - #2, 9)
Christian Kretschmar (keyboards - #4, 6, 8)
Bart Hendrickson (keyboards - #10)
Torsten Stenzel (keyobards - #5)
Caroline Lavelle (acoustic cello & cello FXS - #7)
Louis Conte (percussion - #10)
Saro Danielian (duduk - #10)
Anders Wollbeck (toy piano - #3)
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