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Oliver Dawson Saxon
Blood and Thunder live
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Wer sich Blood and Thunder live anhört, versteht ganz schnell zwei Dinge, zum einen warum immer wieder die Frage aufgeworfen wird, wer in den frühen NWobHM-Tagen die Nummer 1 war - Saxon oder Iron Maiden, zum anderen warum historisch gesehen die Jungfrauen den Sachsen völlig den Wind aus den Segeln genommen haben.
Ob der klassische NWobHM-Auftakt „Past the Point“ mit knarrenden Drums, knallharten Riffs und klassischen Hard Rock Soli, das Hookline-Monster „Redline“, „Motorcycle Man“ mit seinem rotzigen Motörhead-Charme, das dramatische „Dallas 1pm“ oder das mit dem genialen Ohrwurm „Princess oft he Night“ eingeleitete Überflieger-Schluss-Triple, Saxon haben eine Party-Granate nach der anderen am Start. Dass man damit – insbesondere an der Live-Front – Maiden das Wasser reichen konnte, erstaunt nicht.
Auf der anderen Seite fehlt Saxon im direkten Vergleich das visionäre Moment. Aus dem nordenglischen Barnsley in Yorkshire stammend sind Saxon knietief im klassischen Hard Rock verwurzelt, den sie mit zeitgemäßer Energie auf ein neues Niveau heben. Genau dadurch werden sie zu einer der Kerntruppen einer musikalischen Erneuerungsbewegung, die ganz England erfasst und bald auch über die Grenzen hinaus schwappt.
Die Londoner hingegen haben zum einen wesentlich mehr raue Punk-Bosheit in sich aufgenommen; zum anderen - Und das ist das Entscheidende! – arbeiten Maiden massiv mit progressiven Elementen, die ihre Stücke zwar gelegentlich am Anfang etwas sperriger wirken lassen, aber ein Entwicklungspotenzial in sich tragen, das Saxon so nie hatten.
Musikhistorisch macht das Iron Maiden zu den Göttern. Für den einzelnen Konzertabend ist das allerdings von geringer Bedeutung. Oliver Dawson Saxon machen genau das, was ihnen auch heute noch eine Existenzberechtigung gibt: Sie feiern mit ihren Fans eine zünftige Hard Rock/Metal Party und können ihr Programm dabei ohne auf eine einzige Fremdkomposition zurückgreifen zu müssen mit einigen der größten Klassiker der (Hard)Rock Geschichte spicken.
Was will man mehr?
Vielleicht einen etwas besseren Sound. Denn das, was während der Deutschland-Tour 2013 mitgeschnitten wurde, ist in dieser Hinsicht sicher nicht state of the art, sondern klingt oft etwas dumpf – gewöhnt man sich aber schnell dran.
Prima Live-Album mit lebendiger und nie übertriebener Kommunikation mit dem Publikum!
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Schwermetal für immer | 0:37 |
2 |
Past the Point | 4:17 |
3 |
Everybody up | 3:55 |
4 |
Crusader | 6:21 |
5 |
Whippin' Boy | 4:00 |
6 |
Redline | 4:14 |
7 |
Motorcycle Man | 4:21 |
8 |
Denim and Leather | 4:51 |
9 |
Dallas 1pm | 6:35 |
10 |
Fetzen fliegen V | 2:27 |
11 |
Princess of the Night | 4:35 |
12 |
Rock'n'Roll Gypsy | 5:18 |
13 |
Strong Arm of the Law | 4:55 |
14 |
And the Band played on | 4:29 |
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Besetzung |
Steve Dawson (B)
Graham Oliver (Git)
Paul Oliver (Dr)
Hayda Conway (Git)
Brian Shaughnessy (Voc)
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