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Rise Against
The Black Market
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Drei Jahre ist es her, dass Rise Against mit Endgame Platz 1 der deutschen Verkaufscharts einnahmen. Allemal etwas ungewöhnlich für eine Band aus dem Punkbereich. Aber nur auf dem ersten Blick. Denn der Sound der Band hat in den letzten Jahren ein wahnsinniges Crossover-Potenzial entwickelt.
Auch der aktuelle Streich The Black Market sucht sich stilistisch wieder ein flauschiges Plätzchen zwischen den alten Recken Bad Religion und den Alternative-Rockern Jimmy Eat World. Auch wenn das ewiggestrige Hardcore-Fans nicht ganz schmecken dürfte: ihre Zeiten sind wohl endgültig vorbei. Rise Against spielen heute eben Stadionrock mit Punk-Appeal.
Und das machen sie auf The Black Market nicht schlecht. Gleich mit der Eröffnung „The Great Die-Off“ zeigt das Quartett wie es richtig geht: kurzes Intro, ein losstolpernder Rhythmus, nicht zu deftige, dafür knackige Gitarren sowie ein großer mitsingbarer Refrain. So kennt man die Band und so mag man sie. Das gelingt Rise Against elf weitere Male mehr oder weniger gut. Herauszuheben sind dabei das zackige „I Don’t Want To Be Here Anymore“, der schon regelrecht krachige Punksong „The Eco-Terrorist in me“ oder „A Beautiful Indifference“. Bei letzterer Nummer macht sich auch das kleine Dilemma der Platte bemerkbar: Vielfach raubt die absolut ohne Kanten und undynamische High-End Produktion viel von der Kraft der Songs.
Das ist schade. Denn auf der Habenseite stehen wieder viele feine, eingängige Melodien und der starke Gesang von Tim McIlrath, der nicht nur mit seinen klischeefreien, sozialkritischen Texten, denen jegliche Parolen- und Phrasendrescherei abgeht, sondern vor allem mit seiner markanten Stimme und der stets leicht mitschwingenden Melancholie für den Wiedererkennungswert der Band sorgt. Denn nicht nur die lauten Nummern, sondern auch die tolle, akustische Ballade „People Live Here“ profitiert von seinem Vortrag.
Am Ende bleibt ein Album das über weite Strecken gefallen kann, aber nicht die ganze Zeit mitzureißen vermag, da manches am doch etwas beliebig klingt.
Mario Karl
Trackliste |
1 | The Great Die-Off | 3:39 |
2 |
I Don't Want To Be Here Anymore | 3:59 |
3 |
Tragedy + Time | 4:16 |
4 |
The Black Market | 4:15 |
5 |
The Eco-Terrorist In Me | 2:44 |
6 |
Sudden Life | 4:08 |
7 |
A Beautiful Indifference | 3:24 |
8 |
Methadone | 3:48 |
9 |
Zero Visibility | 4:38 |
10 |
Awake Too Long | 3:10 |
11 |
People Live Here | 4:08 |
12 |
Bridges | 4:06 |
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Besetzung |
Tim McIlrath (Gesang, Gitarre)
Joe Principe (Bass, Background-Gesang)
Brandon Barnes (Schlagzeug, Background-Gesang)
Zach Blair (Gitarre, Background-Gesang)
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