|
|
Los Lonely Boys
Revelation
|
|
|
An sich sind die Musiker des texanischen Trios Los Lonely Boys schon alte Hasen. Doch während man in seiner Heimat einige Erfolge für sich verbuchen konnte, ist man in unseren Breitengraden recht unbekannt. Das soll die neue Platte Revelation wohl ändern. Zum einen behilft man sich des Spezialisten-Labels Blue Rose Records, zum anderen tat man sich auch mit einigen außen stehenden Songwritern zusammen, die der Band tatkräftig unter die Arme griffen.
Und das hört man auch. So klangen Los Lonely Boys wohl noch nie so geschmeidig, eingängig und abwechslungsreich. Stilistisch gibt man sich breiter aufgestellt und man wagt noch mehr Schlenker nach rechts und links. Dabei wäre ihr uriger Sound, der sich irgendwo zwischen Roots-Rock, Blues und typischen Tex-Mex- und Latin-Sounds bewegt, alleine schon originell genug. Man nehme nur die zünftige Eröffnung „Blame it on Love“, bei der man sich anfangs wie auf einer mexikanischen Fiesta fühlt, bevor sich das Ganze in einen tollen, poppigen Rocksong verwandelt.
Dazu kommt hier mal ein bisschen Reaggae-Pop mit bluesiger Schlagseite („Give a little more“), dort gibt man sich selbst mit einem ganzen Batzen Funk die Sporen („Can’t slow down“) oder man spielt ganz ungeniert zupackenden Stadion-Rock („Rule the world“). Wobei letzteres fast etwas unpassend ist. Denn Revelation ist überwiegend ein recht entspanntes, leichtgängiges Album. Da passen Nummern wie das Santana-in-Rock-Stück „Don’t walk away“, das an den Country-Sound der Mavericks erinnernde „Dream away“ oder das schon fast soulige „So sensual“ viel besser.
Denn hier wird der Wert sehr stark auf feine Melodien gelegt. Selbst wenn das stellenweise etwas zu weit führt. Denn recht beliebiger Schmeichel-Pop wie „There’s always tomorrow“ lädt wirklich zum Weghören ein. Und auch sonst ist manches etwas zu leichtgängig. Das ist schade, denn man spürt die Spielfreude und die Seele der Musiker immer wieder, so dass der produktionstechnische Weichzeichner absolut fehl am Platz ist. Denn ansonsten ist Revelation eine angenehme Veranstaltung.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Blame it on love | 3:26 |
2 |
Give little more | 4:02 |
3 |
It's just my heart talkin' | 3:29 |
4 |
There's always tomorrow | 4:03 |
5 |
So sensual | 3:45 |
6 |
Familia | 3:22 |
7 |
Don't walk away | 3:43 |
8 |
Can't slow down | 3:16 |
9 |
Dream away | 3:21 |
10 |
The greatest ever | 3:15 |
11 |
Rule the world | 3:16 |
12 |
Everything about it | 3:32 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Henry Garza (Gesang, Gitarre, Keyboards)
JoJo Garza (Gesang, Bass, Gitarre, Keyboards)
Ringo Garza (Gesang, Schlagzeug, Gitarre)
+ diverse Gäste
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|