Musik an sich


Reviews
Ace Frehley

Space Invader


Info
Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 15.08.2014

(Steamhammer / SPV )

Gesamtspielzeit: 55:15

Internet:

http://www.acefrehley.com
https://www.facebook.com/officialacefrehley


Erfreulich, dass Ace Frehley sich nach dem 2009 erschienen Album Anomaly dazu entschlossen hat, wieder ein Album aufzunehmen. Das Cover-Artwork wurde von keinem Geringeren als Ace’s langjährigem Freund Ken Kelly entworfen. Er hat die legendären Cover der Kiss-Scheiben Destroyer und Love Gun gezeichnet, kennt Ace also noch von seiner goldenen Zeit bei den Maskenrockern. Leider ist auf seiner Homepage nicht mehr über das Album (Musiker usw.) herauszufinden. Doch letztlich: Scheißegal, von Ace erwarte ich kernigen Rock der klassischen Schule - und jetzt rein mit der Scheiblette!

Der Irre aus dem All legt mit „Space Invader“ gleich richtig los und knallt mir ein paar ordentliche Riffs vor den Latz. Ace singt kräftig und druckvoll - ich mag seine Stimme! Und: Sie hört sich immer noch gut an - und das ist bei seinem Lebenswandel nicht unbedingt normal. Und die Chöre sind klasse. Ace’s Gitarrenarbeit ist markant wie immer. Die Soli erkennt man unter vielen anderen Gitarristen heraus. Nicht außergewöhnlich, aber markant, mit einem tollen Feeling ausgestattet und aufs Wesentliche reduziert. „Gimme A Feelin“ ist vom ersten Ton an typisch Ace. Cool, lässig und mit einem gewaltigen Groove ausgestattet. Der Fuß wippt mit - alles ist in Ordnung. Das Solo ist mit einem „100 000 Years“ / „Let Me Go Rock'n'Roll“-Gedächtnissolo ausgestattet. Wow! Der Song hätte es verdient, im Radio gespielt zu werden.

Soundtechnisch lässt die Scheibe keine Wünsche übrig. Es macht Spaß, sie sich rein zu ziehen. Der Silberling hat einen durchwegs positiven Anstrich. Ein Song wie „I Wanna Hold You“ verbreitet einfach gute Laune. Nicht besonders originell, aber simpel und eingängig. Bei „Change“ haut er wieder derber in die Seiten - ein klassischer Stampfer mit deutlicher 80er-Jahre-Schlagseite. Mit „Toys“ lebt Ace sein Macho-Image gnadenlos aus. Man wird zwangsläufig an den DeLorean erinnert, den er im Song „Rock Soldiers“ besingt. Auch der Song klingt gnadenlos lässig und beweist, dass Ace wirklich coole Titel schreiben kann. „Immortal Pleasures“ ist ein Highlight auf der Scheibe. Geiler Text, coole Melodie und der Gesang und das Solo sind auch klasse.

„What Every Girl Wants“ lässt jedem Kiss-Maniac das Herz höher schlagen. Erinnerungen an „Shock Me“ kommen zwangsläufig auf - und sind nur allzu willkommen. That’s Rock'n'Roll! Ace nimmt mit „Past The Milky Way“ gnadenlos sein „Space Ace“-Image aufs Korn, das er über all die Jahre gepflegt hat. Mit „The Joker“ lebt er seine Leidenschaft für Cover-Versionen aus, was ihm sehr gut gelingt. „Starship“ ist der typische Abschluss im Stil von „Fractured Mirror“. Ein Instrumental, bei dem er so richtig die Sau raus lässt und das durchaus gelungen ist.

Ace liefert mit der Scheibe ein lebendiges, abwechslungsreiches Rock-Album ab. Die Songs machen Spaß, ich bin nicht einmal geneigt, ein Lied zu überspringen. Und die Stücke rocken definitiv. Man merkt ihm den Spaß an, dem ihm die Aufnahmen gemacht haben müssen. Für mich ein positives Lebenszeichen dieser lebenden Legende. Für Kiss-Fans und Anhänger des All-mächtigen ein Muss. Ace is Back - und zwar mit mächtig Spaß in den Backen und einem äußerst hörenswerten neuen Album!



Stefan Graßl



Trackliste
1Space Invader
2 Gimme A Feelin'
3 I Wanna Hold You
4 Change
5 Toys
6 Immortal Pleasures
7 Inside The Vortex
8 What Every Girl Wants
9 Past The Milky Way
10 Reckless
11 The Joker
12 Starship

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