Damon Albarn
Everyday Robots
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Bevor ich überhaupt einen Ton des ersten Solo-Albums von Damon Albarn gehört habe, blickte ich bereits sehr gespannt auf das Cover von Everyday Robots. Albarn im Parka auf den Boden blickend, auf einem Barhocker in einem leeren Raum sitzend…und das ganze in schwarz bzw. weiß gehalten. Das sieht nicht besonders motiviert und lebensbejahend aus. Hoffentlich sollte das Album dann doch mehr Frische und Freude versprühen, depressiv wird man selbst doch schon noch früh genug!
Doch weit gefehlt! Ich habe schon viel, wenn nicht sogar alles, was über die letzten 25 Jahre aus Albarns Hand stammte gehört und das Meiste hat mir bisher immer mehr oder weniger gefallen. Seien es die alten `Blur` Sachen, die Geschichte mit den `Gorillaz`, oder nicht zuletzt `The Good, The Bad & The Queen`…alles weltweit beachtet und berechtigterweise über Jahrzehnte abgefeiert!
Aber die erste Solo-Platte des Briten aus London ist für mich ein Schlag mitten ins Gesicht. Wobei, Schlag hat ja was mit Tempo und Geschwindigkeit zu tun. Was uns auf Everyday Robots erwartet klingt jedoch eher nach Langeweile, Trostlosigkeit, Depression!
Ich mag mir nun die Wut und den Ärger unzähliger Albarn Fans aufhalsen, aber das Risiko gehe ich gerne ein, möchte man doch den einen oder anderen Unentschlossenen noch einmal vor dem Kauf nachdenken lassen!
Die Songs auf Everyday Robots beschäftigen sich mit kritischen Themen, wie zum Beispiel Albarns damaliger Heroinsucht und nach eigenen Angaben sieht Damon Albarn das Album als sehr autobiographische Scheibe. Außerdem greift er den Zeitgeist auf und er lässt einen mit seiner markant-melancholischen Stimme an den Gedanken zu den heutigen Ungerechtigkeiten teilhaben.
Aber auch wenn die Texte einen stellenweise begeistern, die Musik kann man als - sagen wir mal - sehr experimentell bezeichnen! Fragmente werden zusammengesetzt, Klavier spielt im Hintergrund…dann werden wieder Songs mitten drin aus ihrer leitenden Melodie gerissen und neues entsteht. Das ist mir gelinde gesagt zu viel, viel zu viel…oder einfach auch zu wenig!
Das Albarn ein Freund der Experimente ist, hat er in den letzten Jahre immer wieder bewiesen. Aber nicht das man mich falsch versteht, `Blur` fand ich gut, sehr sogar! Die `Gorillaz` waren für mich immer ein wenig grenzwertig und `The Good, The Bad & The Queen` waren anders…
…Everyday Robots ist für mich anstrengend, mehr nicht!
Aber vielleicht verstehe ich das Album auch einfach nur nicht…oder noch nicht?!
Vielleicht höre noch einige Male hinein…mal sehen…ich bin verwirrt!
Jens Helbing
Trackliste |
1 | Everyday Robots | 3:59 |
2 |
Hostiles | 4:09 |
3 |
Lonely Press Play | 3:42 |
4 |
Mr. Tembo | 3:43 |
5 |
Parakeet | 0:43 |
6 |
The Selfish Giant | 4:47 |
7 |
You & Me | 7:05 |
8 |
Hollow Ponds | 4:59 |
9 |
Seven High | 1:00 |
10 |
Photographs (You Are Taking Now) | 4:43 |
11 |
The History Of A Cheating Heart | 4:00 |
12 |
Heavy Seas Of Love | 3:44 |
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