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Danzig
Deth Red Sabaoth
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Das hat aber gedauert! Eine derart lange Pause gab es zwischen zwei Alben des (ehemaligen) Schinkengotts noch nie. Vielleicht hat in den letzten sechs Jahren seit Circle of snakes und durch die Veröffentlichung der Sammlung The lost tracks of Danzig ein kleines Umdenken im Kopf des exzentrischen Mannes eingesetzt. Denn bei den Aufnahmen zu Deth Red Sabaoth wurde sämtliches Überflüssiges wie elektronische Spielereien und allzu moderne Riffs über Bord geworfen. Deswegen hätte diese Platte auch anstelle des Industrial-Unfalls 5 - Blackacidevil stehen können. Einige Songs erinnern an die auf den Alben I bis IV zelebrierten Düsterrock. Songs wie das coole und eingängige „Deth red moon“, das schleifende „Rebel spirit“ oder das mit dunklem Bluestouch versehene „Ju Ju Bone“ hätten ohne weiteres auf eine dieser Platten sein können. Danzig ist also mal wieder so richtig zurück!
Dass Glenn Danzig wieder mit Gitarrist Tommy Victor (Prong, ex-Ministry) gemeinsame Sache macht ist sofort zu hören. Vor allem beim ansonsten recht lässigen „The revengeful“. Hier versaut das schlimme Quietschriff, welches bei Prong recht bald ausgesondert würde, fast den Song. Aber mit Ausnahme von ein paar suboptimalen Soli hält er sich doch recht zurück und überlässt dem „Meister“ das Feld. Seine Stimme steht, wie meist, eindeutig im Vordergrund. Und ob man die Musik der Mannes nun mag oder nicht, steht und fällt eben damit, ob man sein Organ leiden kann oder nicht. Den bösen Elvis und düsteren Morrison gibt er auf Deth Red Sabaoth jedenfalls wieder recht gut, auch wenn er an manchen Stellen etwas zu gequält klingt. Der Mann ist halt auch keine 25 mehr.
Mit Ausnahme von ein paar weniger guten Songs und vor allem dem recht muffigen Gesamtsound (für den man ruhig mal einen Punkt abziehen kann), ist das Album doch eine recht positive Überraschung geworden. Mit dem southernartigen „On a wicked night“, dem überlangen „Pyre of souls pt. II: Seasons of pain“ und dem schwül mystischen Abschluss „Left hand rise above“ sind neben den bereits genannten, ein paar weitere gute Nummern auf der Platte gelandet. Hoffen wir, dass damit die Zeit der sehr durchwachsenen und etwas richtungslosen Danzig-Alben endlich vorbei ist und er seinen ramponierten Namen ein wenig aufpolieren kann. Altfans dürfen mal wieder ohne ausgedehnte Hörprobe zugreifen!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Hammer of the Gods | 5:20 |
2 |
The Revengeful | 4:10 |
3 |
Rebel Spirits | 3:58 |
4 |
Black Candy | 4:08 |
5 |
On a Wicked Night | 4:02 |
6 |
Deth Red Moon | 3:58 |
7 |
Ju Ju Bone | 4:45 |
8 |
Night Star Hel | 6:41 |
9 |
Pyre of Souls Pt. I: Infanticle | 3:18 |
10 |
Pyre of Souls Pt. II: Seasons of Pain | 7:17 |
11 |
Left Hand Rise Above | 4:22 |
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Besetzung |
Glenn Danzig (Vocals)
Tommy Victor (Guitar)
Steve Zing (Bass)
Johnny Kelly (Drums)
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