Söhne Mannheims
Iz On
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Ich liebe gute gemachte Verpackungen und tolle Wortspiele. Iz On liefert beides!
Wenn man das Digi-Pack in der Hand halt, hat man das Gefühl, die Rückseite ist vorne, man müsse das Ganze also von hinten nach vorne aufschlagen – so wie z.B. die hebräische Bibel, da im Hebräischen ja von Rechts nach Links gelesen wird. Das passiert bei Iz On nicht. Hier sind europäische und hebräische Traditionen gemischt.
Wenn man aber die erste Hälfte des CD-Titels hebräisch und die zweite europäisch liest, erhält man Zi-On, den heiligen Berg, auf dem Jerusalem gebaut ist, das Symbol für den Ort, wo Gott einmal all die Seinen im göttlichen Frieden versammeln wird.
Wenn man das alles nicht macht, aber unsere anglophon geprägte Welt berücksichtigt, klingt Iz On, wie „It’s on“, „Es geht los“. Und damit ist der Aufstand gegen all das gemeint, was nicht Zion, nicht das göttlich Friedliche meint.
Und damit sind wir schon mittendrin in den Besonderheiten von Iz On. So politisch war Xavier Naidoo, so weit ich das beurteilen kann, noch nie. Hier wird sehr deutlich – und konkret – gegen diejenigen gewurzelt, die (in unserem Land) die Macht haben. „Kraft unseres Amtes“ bekommen Steinmeier, Steinbrück, Schäuble, Schröder, Merkel und Bush namentlich genannt ihr Fett weg. Gleichzeitig ist Naidoo in der Lage ein klares Ja zu der bundesrepublikanischen Gesellschaft zu sprechen („Junges Deutschland“).
Natürlich braucht man nicht mit der Lupe zu suchen, um auf Naidoos christliches Bekenntnis zu stoßen. Aber auf Iz On ist er dabei nur selten so deutlich, wie bei „Life“.
Kommen wir zur Musik. Wer Xavier Naidoo liebt, wird auch mit den Söhnen Mannheims keine Probleme haben; wer ihn hasst, sollte auch von seinen Söhnen die Ohren lassen.
Wer dazwischen steht, wird bei den Söhnen Mannheims offenere Türen finden, als beim Meister selbst. Seine leidende Stimme ist hier nicht so dominant. Und das Gleichmaß der Naidoo-Alben, das man auch bei den Söhnen Mannheims finden kann, wird hier häufiger durchbrochen.
Das Titelstück ist ein packender Sprechgesang-Rocker, „Kraft unseres Amtes“ kommt mächtig hart, „Wenn Du mich hören könntest“ ist sehr sensibel und „Ich wollt nur Deine Stimme hörn“ ist ein wunderbares sanftes Liebeslied.
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Iz On ist (noch) nicht göttlich, aber im Vergleich zu den Naidoo-Alben auf dem richtigen Weg.
Norbert von Fransecky
| Trackliste |
| 1 | Die betroffenen Gebiete | 5:38 |
| 2 |
Iz On | 4:58 |
| 3 |
Ich wollt nur Deine Stimme hörn | 4:25 |
| 4 |
Life | 4:27 |
| 5 |
Wenn Du mich hören könntest | 5:05 |
| 6 |
I'm there | 4:48 |
| 7 |
Sommerlied | 3:51 |
| 8 |
Vizions | 4:25 |
| 9 |
Junges Deutschland | 5:48 |
| 10 |
Kraft unseres Amtes | 4:49 |
| 11 |
This is only a Beginning | 4:44 |
| 12 |
Das hat die Welt noch nicht gesehen | 5:19 |
| 13 |
Wir wehr'n uns | 3:04 |
| 14 |
Wir sind verrückt | 7:12 |
| 15 |
* Pause * | 3:34 |
| 16 |
Piano-Nachspiel | 1:40 |
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| Besetzung |
Michael Klimas (Voc)
Xavier Naidoo (Voc)
Tino Oac (Voc)
Henning Wehland (Voc)
Metaphysics (Rap)
Marlon B. (Rap)
Florian Sitzmann (Keys, Cello <6>)
Michael Herberger (Keys)
Kosho (Git u.ä., B <7,13>)
Andreas Bayless (Git u.ä.)
Robbee Mariano (B)
Ralf Guske (Dr, Perc)
Bernd Herrmann (Dr, Perc)
Gäste:
Markus Tillier (Cello <1,9>)
Stu Krause (Bläser <1,4,12>)
Ben Abarbanell-Wolff (Bläser <1,4>)
Christian Grabandt (Bläser <12>)
Gerhard Geschlößl (Bläser <12>)
Rhani Krija (Perc <8>)
Markus Born (Git <2>)
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