ReinXeed
Higher
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Frank Trojan hatte bei der ROCK HARD lange Zeit den Ruf des Bandschlächters. Ich habe den Spitznamen allerdings lange nicht mehr gelesen. Das scheint Frank auch bemerkt zu haben und nun alles dran zu setzen, ihn wieder zu gewinnen. Warum er sich als Opfer dazu nun aber gerade ReinXeed ausgesucht hat und sie mit 0 (Null!) Punkten zur Arschbombe des Monats Juli gekürt hat, wissen allerdings allein die Geier.
Vielleicht hat ihn die Frau des Pastors als kleines Kind hinter der Mauer im Busch beim Masturbieren erwischt, während aus dem Fenster Rhapsody erklangen, was zu einer doppelten lebenslänglichen Traumatisierung geführt hat, so dass hymnischer Power Metal mit Bombast und die Erwähnung der christlichen Religion zu sofortigen unkontrollierten Aggressionsschüben führen? Wer weiß? (Wenn ja, Frank, lies mal wieder Lk 15,11ff und wisse, auch für dich gibt es Hoffnung!)
Nehmen wir einfach mal die beiden Versatzstücke aus Franks Review raus, die zumindest etwas mit Higher zu tun haben: „kitschige Melodien“ und eine Band „die gerne Stratovarius, Sonata arctica oder Dragonforce wäre“.
Man darf da sicher noch Rhapsody, Hammerfall und Helloween ergänzen.
In diesem Umfeld spielen ReinXeed exzellenten Power Metal, der durchgängig wunderbar treibend und mitreißend inszeniert ist. Die hymnischen Parts driften so selten in den Bombast ab, dass da sogar Rhapsody-Hasser mit leben können müssten. Lediglich bei „Dragonfly” hebt der Gesang von Tommy Johansson so hoch ab, dass es schmerzhaft wird. Aber selbst das wird durch die kraftvolle Komposition eingefangen.
„Dragonfly” gehört auch zu den Titeln, bei denen eine Besonderheit von Higher zu Tage tritt, die mir bei dem Debüt The Light noch nicht aufgefallen war. Gelegentlich holt man Melodien und Arrangements herein, die an Soundtracks von Star Trek und ähnliche familienfreundliche Heldenepen erinnern.
Vielleicht ist es das, was Trojan für „kitschige Melodien“ hält. Obwohl er dabei sicher auch z.B. „Light of the World“ im Ohr hat, das die Süßlichkeit der Hymnen tatsächlich etwas übertreibt.
Solche Makel versperren dann auch den Weg an die Spitze des Olymp. Mein Fazit aus der The Light-Review „eine solide Leistung im Hauptfeld des Genres, die gelegentlich Ansätze hat in Richtung Spitze auszubrechen“ behalte ich daher auch für Higher bei.
Die Band hält sich überhaupt sehr konstant, wenn man bedenkt, dass ReinXeed in dem Jahr zwischen den beiden Alben vom Quartett zum Sextett angewachsen ist und nur Tommy Johansson und Kerry Lundberg noch dabei sind. Das dürfte seinen Grund darin haben, dass sich ReinXeed selber als die musikalische Kreation und Vision von Tommy Johansson bezeichnet.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Haunted Mansion | 5:13 |
2 |
Star shine | 4:24 |
3 |
Magic still remains | 3:30 |
4 |
Dragonfly | 4:58 |
5 |
Higher | 5:42 |
6 |
Always be there | 4:02 |
7 |
Reality | 5:08 |
8 |
Light of the World | 4:31 |
9 |
Fantasia | 4:20 |
10 |
Heaven | 9:02 |
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Besetzung |
Tommy Johansson (Git, Voc, B, Keys)
Kerry Lundberg (Git, Back Voc)
Matthias Johansson (Git, Back Voc)
Ace Thunder (B)
Erik Forsgren (Dr)
Henrik Fellermark (Keys, Back Voc)
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