|
|
Loch Vostok
Reveal no secrets
|
|
|
Viele Bands versuchen immer wieder ihre verschiedenen Einflüsse in einen Topf zu stecken, um so ihre persönliche Eigenständigkeit durch diese Vermischung herauszustellen. Bei den Schweden Loch Vostok, die sich nach einem See in der Antarktis benannten (wahrscheinlich auch nur weil es cool klingt), sind das vor allem folgende Bestandteile: Power Metal, melodischer Death Metal, ein Hauch von Prog und ein bisschen Käsigkeit. Dabei nahm man als Grundzutat vor allem skandinavisch klingenden und progig angehauchten Power Metal, würzte das Ganze mit einer stark hervortretenden Keyboardunterlage und des Öfteren etwas deplatziert wirkenden Growls. Dazu gibt es noch ganz viele melodische und groß angelegte Refrains, welche den Kontrast zwischen knackiger Härte und großer Melodik verdeutlichen sollen.
Soweit ist das auch ganz gut gelungen. Die Songs klingen durchweg recht gut konstruiert, mit großer Spielfreude vorgetragen und nicht selten auch ziemlich mitreißend. Spielerisch haben Loch Vostok zweifelsohne einiges auf dem Kasten und es wurde ihnen musikalisches Talent in die Wiege gelegt. Doch auf Reveal no secrets weiß man nicht zu 100 % wo die Reise hingehen soll. Die eingebauten Growls wirken nicht selten etwas fehl am Platz und lediglich als reiner Effekt eingebaut. Denn die klare Stimme von Teddy Möller, die von der Klangfarbe irgendwo zwischen Tobias Sammet und Bruce Dickinson rangiert, gefällt um einiges besser und wirkt wesentlich natürlicher. Gerade in den ausladenden Refrains, welche die Stärke der Band sind. Man darf aber auch nicht verschweigen, dass er in den hohen Lagen nicht selten etwas überfordert klingt. Auch die knackigen Riffs und zackigen Leads verleihen der Musik ein starkes Gefühl. Leider wird dem Ganzen durch das nicht immer wirklich passende Keyboard ein wenig die ansonsten vorhanden Durchschlagskraft genommen. Glücklicherweise tappen Loch Vostok aber nicht in die Falle, die Songs mit Tastenklängen zu überfrachten.
Trotz dieser ganzen Kritikpunkte darf man keinesfalls verschweigen, dass dieses Album absolut seine Qualitäten besitzt und mit jedem Hördurchgang mehr gefällt und sich immer mehr liebevolle Details offenbaren. Für Freunde nordischen und progressiv angehauchten Power Metals, die auch nicht vor einem Hauch Death Metal zurückschrecken, ist das Ding durchaus ein Antesten wert. Auch für Fans von Bands wie Mercenary, welche einen ähnlichen Sound pflegen.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Loss Of Liberty | 3:44 |
2 |
Energy Taboo | 7:16 |
3 |
Dig Deeper | 5:29 |
4 |
Uncompassion | 5:13 |
5 |
Thirty Years | 5:30 |
6 |
Raiders Of The Lost Heart | 6:03 |
7 |
Blindfolds Off | 5:39 |
8 |
What Once Was | 5:02 |
9 |
Breakthru | 7:50 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Tomas Jonsson (Bass, Vocals)
Teddy Möller (Guitar, Lead Vocals)
Niklas Kupper (Guitar, Vocals)
Alvaro Svanerö (Drums, Vocals)
Fredrik Klingwall (Keyboards)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|