The Hellacopters

Head off

Info Musikrichtung: Rotz’n’Roll VÖ: 18.04.2008 (Wild Kingdom / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 35:53 Internet: http://www.hellacopters.com

Ich liebe fette Booklets – und auch schräge Designs. Was sich die Hellacopters hier aber auf zehn Seiten leisten, ist pure Platzverschwendung. Die Titelseite kommt cool und von der Backside kann man sich die nötigsten Infos mit der Lupe raus picken. Alles andere ist … na ja!
Während andere Bands sich mit coolen Booklets Zusatzpunkte sichern, können die Schweden froh sein, keine zu verlieren.

Immerhin gehören die Hellacopters gemeinsam mit Gluecifer zu den Erfindern des schwedischen Schweinerocks. Da hat man einiges zu verlieren. Und verlieren kann man auf verschiedene Arten: Stagnation, alte Stärken nicht mehr erreichen, ins musikalische Nirvana abdriften.
Die Hellacopters entgehen mit Head off allen drei Fallen. Sie reproduzieren sich nicht einfach selber. Sie scheitern nicht daran, alte Latten zu überspringen. Lediglich der dritte Punkt könnte den einen oder andren dazu veranlassen, den Daumen zu senken.

In der Disziplin „siffiger Rotz-Rock“ haben die Schweden alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Weitere Steigerungen würden fast unvermeidlich zur Selbstkarikatur führen. Was machen Nicke und Co? Sie schauen zurück in die 70er – und zwar nicht dahin, wohin alle schauen. Mud, Kenny und ein paar andere „Boygroups“ haben damals ziemlich geniale Sachen raus gehauen. Cover-Versionen von „Tiger Feet“ oder „Hot Pants“ würden wie die Faust aufs Auge zu Head off passen.

So weit gehen die Hellacopters nicht. Sie produzieren einfach selber Stücke, die die Tradition des 90er Schweinerocks mit dem 70er Pop’n’Roll verbinden. Und das kommt ziemlich gut.

Trackliste 1 Electrocute 2:44 2 Midnight Angels 2:49 3 (I'm) watching you 2:13 4 No Salvation 3:57 5 In the Sign of the Octopus 3:05 6 Veronica Lake 2:41 7 Another Turn 2:00 8 I just don't know about Girls 3:28 9 Rescue 3:52 10 Making up for lost Time 2:34 11 Throttle Bottom 2:40 12 Darling Darling 3:50

Besetzung Nicke Anderson (Git, E-Bows, Voc, Perc) Robert Dahlqvist (Git, Back Voc) Robert Eriksson (Dr, Back Voc) Kenny Häkansson (B) Anders Lindström (Keys) Chips Keysbye (Back Voc, Perc) Gast: Stefan Boman (Piano <7>)