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Reviews
Collective Soul

Afterwords


Info
Musikrichtung: Rock

VÖ: 29.02.2008

(India Records/Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 40:37

Internet:

http://www.collectivesoul.com
http://www.myspace.com/collectivesoul


Collective Soul waren, ähnlich wie ihre Kollegen Live, schon immer eine Band die sich gekonnt an der Schnittstelle zwischen Alternative Rock und Massentauglichkeit bewegt und damit in ihrem Heimatland riesige Erfolge eingefahren hat. Zehn Millionen verkaufte Alben sprechen eine deutliche Sprache. Zwar steht man heute knietief im Mainstream, doch hat es der Fünfer trotzdem geschafft, damit nicht gleich seine Glaubwürdigkeit komplett zu verspielen.

Mit Afterwords legt die Band nun ihr siebtes Album vor, welches bereits im Herbst 2007 in den USA erschienen ist. Ob man dieses Mal damit etwas mehr Aufmerksamkeit in unseren Gefilden erregen kann? Denn mit Ausnahme ihrer Debüt-Single und Indiehits „Shine“ erfreuen sich Collective Soul hier einer eher geringen Bekanntheit. Verdient gehört zu werden, hätte es das Album mit seinen 11 (pop-)rockigen Songs allemal. Zwar bietet die Band um die Brüder Ed und Dean Roland auf Afterwords nichts was man nicht schon von den Vorgängeralben her kennen würde, doch muss das nichts Schlechtes sein, sofern die Songs weiterhin genauso angenehm wie immer klingen, auch wenn sie stellenweise eine gewisse Frische vermissen lassen.

Mit „New vibration“ hat man gleich einen passenden Opener gewählt, der mit seinem bissigen Gitarrenriff und dem mitsingbaren Refrain einen feinen Rocker darstellt. „Persuasion of you“ und das von Leadgitarrist Joel Kosche gesungene „I don’t need anymore friends“ schlagen in eine ähnliche Kerbe und würden sich prima im Programm eines jeden Rockradios machen (von denen es hier ja bekanntlich nur wenige gibt). Die äußerst melodischen Midtemposongs „What I can give you“ oder die Single „Hollywood“ (auch als Video auf der CD enthalten), welches regelrecht nach einer vertonten Liebeserklärung an den Sonnenstaat Kalifornien klingt, wären dagegen eine echte Bereicherung für das bundesdeutsche Formatradioprogramm. Auch ein Händchen für Balladen beweisen Collective Soul wieder einmal mit „Good morning after all“, dem prägnanten „Bearing witness“, sowie dem äußerst zärtlichen, aber nicht allzu kitschig klingendem „Adored“, welches das Album schön ausklingen lässt.

„Das große Thema des Albums ist die Liebe“, gibt Sänger Ed Roland zu Protokoll. Vielleicht liegt es genau daran, dass jeder einzelne Song eine regelrecht positive Ausstrahlung besitzt, auch wenn in den Texten immer wieder ernste Themen angesprochen werden. Ein echtes Gute-Laune-Album sozusagen. Manch einer mag die CD dadurch, sowie durch die Produktion, welche den Songs viele Ecken und Kanten raubt, etwas zu glatt und gefällig finden. Doch sorgen immer wieder eingeworfene Gitarrenlicks und -soli dafür, dass man nicht das Gefühl verliert, es mit einem Rockalbum zu tun zu haben. Doch insgesamt ist Afterwords ein sehr angenehmes und durchgängig hörbares Album geworden, dem zwar echte Hits wie „Shine“, „Heavy“ oder „Run“ fehlen, dafür aber auch keinerlei Ausfälle zu verzeichnen sind, da sich alle Songs auf ziemlich gleich bleibendem Niveau bewegen. Freunde rockiger Sounds mit einer guten Portion Popappeal sollten hier ruhigen Gewissen mindestens ein Ohr riskieren.



Mario Karl



Trackliste
1New vibration3:22
2 What I can give you3:44
3 Never here alone3:07
4 Bearing witness3:37
5 All that I know4:09
6 I don’t need anymore friends3:37
7 Good morning after all4:25
8 Hollywood3:06
9 Persuasion of you3:39
10 Georgia girl3:28
11 Adored4:17
Besetzung

Ed Roland: Lead Vocals, Guitar, Keyboards
Dean Roland: Rhythm Guitar
Will Turpin: Bass Guitar, Percussion
Joel Kosche: Lead Guitar
Ryan Hoyle: Drums, Percussion, Programming


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