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Scott Kelly
The wake
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Zeitgleich mit seinem Bandkollegen Steve Von Till wuchtet Neurosis-Begründer und -gitarrist Scott Kelly sein zweites Solowerk The wake in die Ladenregale. Anders als bei seiner Hauptband, in der elektrifizierte Klangwälle für die bedrückende Stimmung zuständig sind, sitzt hier ein einsamer Mann mit seiner akustischen Gitarre, um den Hörer in seinen Bann zu ziehen. Sieben Songs und 35 Minuten lang präsentiert sich Kelly von seiner persönlichsten Seite. Ganz pur, unverfälscht und ohne Netz und doppelten Boden.
Auf The wake klingt Scott Kelly um einiges fokussierter und die Songs wurden besser ausgearbeitet, als noch auf seinem Vorgängeralbum Spirit bound flesh aus dem Jahr 2001. Dabei spielt seine überwundene Drogen- und Alkoholsucht mit Sicherheit mit hinein und sorgt dafür, dass das Album zugleich bedrückend und auf seine Art und Weise befreiend klingt. Ein paar einfache Akkordfolgen und die dunkle, aber auch sanfte Stimme des 40-jährigen Akteurs reichen aus um tief in seine Seelenwelt einzutauchen. Lediglich bei „Saturn’s eye“ und der Blood and Time-Neuaufnahme „Remember me“ wird er von dem erfahrenen Countrymusiker Frank Sullivan an der Lap Steel-Gitarre auf wunderbare Weise unterstützt. Beim Abschlussstück gesellt sich auch noch sein Sohn Damon mit leichten Basstönen hinzu. Beides gibt den Songs noch zusätzliche emotionale Tiefe.
Die einzelnen Lieder klingen äußerst melancholisch und rührend, aber ohne den Hörer in ein dunkles Loch zu stoßen. Anfangs klingt die Scheibe mit ihrer spärlichen Machart ziemlich sperrig, gewinnt aber mit jedem Durchlauf sehr. Stücke wie das berührende „In my world“ oder das melodisch-zerbrechliche „Catholic blood“ setzen sich bald im Bewusstsein fest. Schade dass man es versäumte die Texte im Booklet abzudrucken, denn nur zu gerne würde man dadurch noch tiefer in die düsteren Folk- und Countrynummern vordringen. Aber auch so glaubt man nach dem Hören Scott Kelly so gut zu kennen wie einen alten Freund, der einem soeben ein paar alte Geschichten erzählt die man zusammen erlebt hat. The wake mag zwar ein kurzes Album sein, ist dafür aber ein ziemlich großes, welches man sicherlich auch noch in einigen Jahren aus dem Schrank holt. Hat hier gerade jemand zeitlos gesagt? Ja genau, das ist es!
Mario Karl
Trackliste |
1 | The Ladder in My Blood | 4:46 |
2 |
Figures | 4:11 |
3 |
Saturn´s Eye | 4:06 |
4 |
The Searcher | 6:32 |
5 |
Catholic Blood | 4:02 |
6 |
In My World | 4:41 |
7 |
Remember Me | 6:09 |
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Besetzung |
Scott Kelly: Vocals, Acoustic Guitars
Gastmusiker:
Frank Sullivan: Lap Steel
Damon Kelly: Bass
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