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Reviews
I See Hawks In L.A.

Hallowed Ground


Info
Musikrichtung: Alternate Country / Americana

VÖ: 20.05.2008

(Big Book Records)

Gesamtspielzeit: 62:34

Internet:

http://www.iseehawks.com


Mit ihrem mittlerweile bereits vierten Album, das unter dem Titel Hallowed ground in den Shops zum Verkauf steht, bietet die Formation I See Hawks In L.A. ein neues Werk dar, das speziell in Kreisen der Alternate Country/Roots Rock-Gemeinde wieder großen Anklang finden dürfte.

Im Einzelnen:
Die aus Los Angeles stammende Band, die im Jahr 1999 gegründet wurde, bleibt mit dem 14 Titel umfassenden Werk der bisherigen musikalischen Linie treu und präsentiert einen erfrischenden Mix aus Alternate Country/Americana und spielerisch leichten, klassischen Westcoast-Country-Rock Klängen, die immer wieder an den Stil der in den 80er Jahren erfolgreichen Country-Rock Formation Poco erinnern.

Der beste Beweis dafür durfte etwa der Opener „Carbon Dated Love“ sein, der mit weich fließender Melodie und munterer Steel Guitar-Untermalung unheimlich gut ins Ohr geht.
Hier fällt einem zum musikalischen Vergleich z.B. auch sofort die Desert Rose Band ein, nicht zuletzt auch die feinen Harmoniegesänge tragen dazu ihren Teil bei. Auch den Titelsong „Hallowed Ground“ kann man in diese Kategorie einordnen, hier kommt dieser klassische Westcoast-Stil sehr schön zum Vorschein.

Es geht aber auch eine ganze Spur rockiger, das zeigt der darauf folgende Roots Rock-Titel „Keep it in a bottle“, der mit jeder Menge Druck und satten E-Gitarren aus den Boxen poltert und für Überraschungsmomente sorgt, denn der Song wechselt immer wieder von knackigem Roots-Rock hin zu weichen, verträumten Alternate Country-Passagen.

Voller Temperament steckt der sehr countrybetonte Song „In the garden“, der mit viel Fiddle- und Steel Guitar-Klängen ausgestattet ist und sehr unbeschwert und voller Spielfreude rüberkommt. „Yolo County Airport“ bringt druckvollen, mitreißenden Country Rock’n’roll mit satten E-Gitarren und temperamentvollen Steel Guitar-Passagen an den Mann, hier fühlt man sich an den Sound von The Derailers erinnert.

Wie man sieht, geben sich I See Hawks In L.A. sehr wandlungsfähig und ideenreich, was auch im weiteren Verlauf dieser CD der Fall ist, langweilig wird es einem beim Zuhören zumindest nie. Da findet man neben Alternate Country und Rootsrock auch schon mal einen Abstecher in Tex-Mex-Gefilde oder sogar hin zum Irischen Folk, den man bei „Pale and troubled race“ zu hören bekommt und mit „The salty sea“ weitergeführt wird. Letzterer zerrt jedoch schon ziemlich stark an den Nerven und fällt etwas stark aus dem musikalischen Rahmen dieses Albums, sicher nicht für alle Ohren geeignet. Aber solange es bei einem Ausrutscher bleibt, kann man das ja mit Leichtigkeit verschmerzen.

I See Hawks In L.A. haben sich in der Szene mit Ihren teils kritischen, originellen und anspruchsvollen Texten bereits einen guten Namen gemacht, auch diesmal stammen bis auf einen Song alle Titel aus der Feder von Rob Waller und Paul Lacques.

Fazit:
Auch Album Nummer vier kann sich sehen lassen, I See Hawks In L.A. bleiben dem eingeschlagenen Weg treu und präsentieren einen gekonnten Mix aus Alternate Country/Americana, Roots Rock, Folk und sehr melodischem Westcoast Country Rock.
Die Band präsentiert sich vielseitig und ist dabei immer für eine musikalische Überraschung gut. Der Sound der Produktion überzeugt und auch gesanglich ist hier einiges geboten, besonders der schöne Harmoniegesang hebt sich immer wieder besonders hervor.
Ein interessantes Album, in das es sich wirklich lohnt mal reinzuhören, um sich vom Können der Band überzeugen zu lassen.



Gerald Halbig



Trackliste
1Carbon dated love3:53
2 Keep it in a bottle5:07
3 In the garden3:15
4 Yolo County Airport4:43
5 Highway down5:14
6 Hallowed ground4:24
7 Environmental children of the future4:46
8 Ever since the grid went down4:34
9 Pale and troubled race5:16
10 The salty sea4:21
11 Gettin home tonight5:21
12 Open door3:27
13 Never alive4:40
14 Good and foolish times3:33
Besetzung

Rob Waller: Lead Vocals, Acoustic Guitar
Paul Lacques: Guitars, Bodhran, Vocals
Paul Marshall: Bass, Vocals
Shawn Nourse: Drums & Percussion


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