Rascal Flatts
Me and my gang
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Die derzeit wohl erfolgreichste New Country-Formation Rascal Flatts steht seit kurzem mit ihrem vierten Studioalbum Me and my gang in den CD-Regalen. Bereits jetzt ist abzusehen, dass dieses Album das bisher erfolgreichste Werk des Trios werden wird, nur vier Wochen nach der US-Veröffentlichung konnte die Produktion bereits Doppel-Platin einfahren. Auch die Tatsache, dass die Band aus der Nashville-Schmiede die letzten drei Jahre die Auszeichnung als „Gruppe des Jahres“ bei den CMA- und den ACM-Awards entgegen nehmen konnte belegt, dass Rascal Flatts auf einer Welle des Erfolgs schwimmen.
Im Einzelnen: Den Zuhörer erwartet, wie von dieser Band gewohnt, knackiger New Country Sound, modern und radiotauglich produziert. Man muss dabei positiv hervorheben, dass trotz gängigem Nashville-Mainstream die poppigen Elemente auf ein Minimum heruntergefahren wurden und die Country Wurzeln in den Songs meist deutlich herauszuhören sind.
Auf der Suche nach dem Erfolgsgeheimnis von Rascal Flatts stößt man auch bei diesem Album auf zwei wesentliche Punkte. Da wäre zum einen der präzise, weiche Harmoniegesang des Trios, zum anderen das besondere Gespür für eingängige, bewegende Power-Balladen. Beides eigentlich bisher immer eine Domäne der US-Gruppe „Lonestar“, denen Rascal Flatts in letzter Zeit zumindest verkaufstechnisch etwas den Rang abgelaufen haben. Beide Bands kann man vom Sound her durchaus miteinander vergleichen - was wohl besonders an der Handschrift von Produzent Dann Huff liegt, der auch die früheren Lonestar-Scheiben produzierte - wobei Rascal Flatts im Vergleich etwas kommerzieller klingen.
Der Opener „Stand“ sorgt für einen kraftvollen Einstand, der druckvolle Midtempo-Song präsentiert aktuellen Nashville-Sound, der von kräftigen E-Gitarren dominiert wird und mit feinen Steel Guitar-Linien ausgeschmückt ist, ein Song der direkt im Gehör hängen bleibt.
Die erste starke Power-Ballade wartet mit dem Jeffrey Steele-Titel „What hurts the most“ auf den Zuhörer. Der Song überzeugt mit weich fließender Melodie, emotionsgeladenem Gesang der voll unter die Haut geht und perfektem Arrangement. Neben den wunderbaren Mandolinen-, Fiddle- und Steel Guitar-Klängen, welche die gefühlvolle Seite des Titels sehr schön betonen, glänzen die satt bretternden E-Gittarren in den aufbrausenden, energiegeladenen Songpassagen.
Bei „Backwards“ geht dann so richtig die Post ab, der sehr temperamentvolle Countrytitel mischt rockige Klänge mit traditionellen Honky-Tonk-Klängen. Der originelle Track geht sofort in die Beine, die kräftigen Drums treiben den Titel gehörig voran und temperamentvolle Steel Guitar und Fiddle wirbeln fröhlich vor sich hin. Natürlich fehlen auch hier nicht die energischen E-Gitarren, die dem Ganzen den zeitgemäßen Stempel aufdrücken.
Als weiteren Anspieltipp kann man auch „Pieces“ aufführen, ein Midtempo-Titel bei dem es ebenfalls sehr gut gelungen ist, modernen New Country mit traditionellen Momenten zu versehen, so dass das Arrangement nicht zu poplastig ausfällt. Die Spezialität Powerballade lassen Rascal Flatts mit „To make her love me“ weiterhin nicht zu kurz kommen. Glänzender Harmoniegesang emotional packender Leadgesang und aufbrausende, energische E-Gitarren prägen diesen Titel, der schön unter die Haut geht. Ebenfalls nicht unerwähnt lassen sollte man zum einen den druckvollen Titelsong „Me and my gang“, der dynamisch rockigen, frischen New Country auffährt und zum anderen die gefühlvolle, getragene Ballade „Ellsworth“, die mit zurückgefahrenem Arrangement und weichem Melodieverlauf zu überzeugen weiß.
Fazit: Für Liebhaber von modernem Nashville-Country wird diese Scheibe sicherlich ein Leckerbissen sein. Hier bekommt man zeitgemäß arrangierten, radiotauglichen New Country geboten, der den Bezug zur Country Musik jedoch nicht verliert. Die Produktion verläuft sich glücklicher Weise nicht zu stark in Richtung seichten Mainstream und findet die richtige Mischung zwischen kommerziellem New Country und den traditionellen Country-Elementen. Da sollte man sich nicht zu stark vom auf übertrieben cool gestylten Cover täuschen lassen, hinter dem man eher eine der unzähligen Pop-Boygroups vermuten würde. Insgesamt ein qualitativ sehr gutes New Country Album im typischen Nashville-Style, bei dem die Größen der dortigen Studiomusiker beim Einspielen am Werk waren. Da werden sicherlich noch einige Hits ausgekoppelt, die ihren Weg in die Charts finden werden.
Gerald Halbig
Trackliste |
1 | Stand | 3:28 |
2 | What hurts the most | 3:34 |
3 | Backwards | 3:49 |
4 | I feel bad | 3:18 |
5 | My wish | 4:07 |
6 | Pieces | 4:08 |
7 | Yes I do | 4:17 |
8 | To make her love me | 4:09 |
9 | Words I couldn’t say | 4:36 |
10 | Me and my gang | 3:38 |
11 | Cool thing | 3:52 |
12 | Ellsworth | 4:01 |
13 | He ain’t the leavin’ kind | 4:32 |
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Besetzung |
Gary LeVox - Leadvocals Joe Don Rooney - Guitar Jay DeMarcus - Bass
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