Melodien? Balladen? Longtracks? Moment mal, hier geht es um Napalm Death, denen man nicht zu Unrecht nachsagt, den Grindcore erfunden zu haben. Und das haben sie nicht vergessen.
Bei ihnen heißt das Motto „schnell“ oder „brutal“ oder „gemein“ oder „schnell und brutal“ oder „brutal und gemein“ oder „gemein und schnell“, aber meistens „schnell und brutal und gemein“. Oder um es etwas abgewandelt mit den Fehlfarben zu sagen: “Keine Atempause! Dicke Fresse wird gemacht! Es geht voran!“
Barney Greenway und seine Mannen zeigen genauso wenig Modernisierungs- wie Alterserscheinungen. Es wird gemetzelt, dass es eine Freude ist. Je kürzer desto besser. Denn merke: Nach drei Minuten geht entweder dem Schläger die Puste aus, oder das Opfer merkt nichts mehr. Und dann stellt sich bei der Marschrichtung von Napalm Death ein Gefühl von Sinnlosigkeit ein. Aber der CD-Player zeigt im Time-Dispaly nur selten eine vier vor dem Komma.
So bleibt lediglich ein Rätsel, was die beiden letzten Tracks auf der CD zu suchen haben – Esoterik-Grind oder was. Der letzte Titel sagt es ganz klar: “Our Pain is their Power”! Mit anderen Worten: Wenn ihr so vor euch hin leidet, gebt ihr IHNEN die Macht in die Hände. Und das wollen wir doch nicht.
Als zusätzlichen Kaufanreiz gibt es bei einigen Tracks Gast-Vocals von Jello Biafra (Ex-Dead Kennedys), Jamey Jasta (Hatebreed) und Jeff Walker (Ex-Carcass). Im Opener klingt es sogar nach Dani Filth – is aber nich dabei!