Spezifisch
Konserviert
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Der Osten lebt! Zum Beispiel in der Gegend von Magdeburg. Dort ist ein Biotop, in dem ein neues musikalisches Lebewesen namens Spezifisch entstanden ist. Im Herbst 2000 haben sich die Väter der Band vereinigt. In den kommenden Monaten und Jahren begann der kleine Spezifisch in den Gemeinden der Umgebung mit seinen immer selbstbewusster werdenden Schwimmübungen. Jetzt ist man soweit, dass die erste Hausschlachtung begangen wurde. Einige Filetstücke wurden in Dosen konserviert, um den Weltmarkt zu überschwemmen.
Alternativer Gitarrenrock steht auf dem Regal, in dem man Konserviert fast zwangsläufig einsortieren muss. Die Magdeburger Frischlinge sind allerdings nicht damit zufrieden, einfach nachzumachen, was andere bereits getan haben. Merke: Nur tote (Spezi)Fische schwimmen mit dem Strom. Also hat man Felix Kähne mit im Boot, der das für post-Grunge-Bands eher unübliche Cello mit einbringt, das von der Band durchaus nicht nur zur gelegentlichen Verzierung eingesetzt wird.
Herzstück der Debüt-Doppel-CD ist ein Livemitschnitt, der am 25. September im Magdeburger CVJM aufgenommen wurde. Natürlich: Hätte man das Rolling Stones Mobile vor der Tür gehabt, wäre der Sound sicher grandioser gewesen, aber das gewisse Knistern, das ein atmosphärisch gutes Konzert begleitet, ist von den Jesusrock-Records-Technikern gut eingefangen worden.
Das gewisse Etwas von Spezifisch erwächst aus dem Miteinander des Cello und der Stimme von Michael Strobel, der auch ruhige Nummern tragen kann. Man höre sich einmal das nur mit Gitarrenbegleitung beginnende “Come down“ an. Aber auch wenn die Band es richtig krachen lässt, geht das Cello nicht unter (“One more Song“). Mit “I“ stoßen Spezifisch fast in die Regionen vor, in denen The Alarm einmal gewildert haben. Trotz einiger durchschnittlicher Nummern, wie "Spirit fall“ und der musikalisch rumpeligen deutschen Nummer “Ich gehöre Jesus“, deren Text mit der Sensibilität eines Holzhammers vorgeht, haben Spezifsich hier eine tolle Debüt-Live-CD abgeliefert.
Der absolute Hammer dabei ist das Drumherum, mit dem Spezifisch ihr Debüt präsentieren. Da können etablierten Plattenfirmen reihenweise erblassen. Die fünf Studiotracks sind dabei das Wenigste. Dazu kommt ein fettes Paket PC-Extras, das über ein tolles Menü abgerufen werden kann. Es umfasst sämtliche Lyrics, eine Thanxlist, eine bebilderte Bandgeschichte in drei Akten und sechs Videoclips. Das hat fast InsideOut-Format.
Der „Fisch“ im Name ist übrigens kein Zufall. Spezifisch sind eine christliche Band, die offenabr irgendwo im Umfeld der Vivavox-Jugendkirche existiert, deren Worship-CD in der letzten Ausgabe besprochen wurde.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
Live-CD 1 Mercy (4:22) 2 Joy (3:02) 3 Moments of Doubt (4:23) 4 Come down (6:35) 5 Ich gehöre Jesus (5:34) 6 Life (3:19) 7 Spirit fall (5:34) 8 You take my Hand (5:29) 9 One more Song (3:25) 10 Greatest Friend (4:17) 11 I (4:55) 12 Alive (6:00)
Studio-CD 1 Spirit fall (6:03) 2 Free Fall (4:30) 3 Moments of Doubt (4:24) 4 Highest Price (alt) (4:20) 5 Lift (alt) (7:50)
+ PC-Bonus 1 Thanxlist 2 Video-Clips 2.1 One more Song (3:34) 2.2 Pressekonferenz (10:51) 2.3 Musicids Finale (3:09) 2.4 Coswig Juli 2004 (3:57) 2.5 Fotoshooting April 2004 (1:07) 2.6 Scala Oktober 2003 (1:08) 3 Bebilderte Bandgeschichte in 3 Akten 4 Sämtliche Lyrics |
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Besetzung |
Michael Strobel (Voc, Git) Friedemann Goral (Git,Voc) Felix Kähne (Cello, Bass <Studio 1-3> Jona Held (Dr)
Gast: Matthias Ligenfleder (nachträglicher Bass auf der Live-CD) Michelle Moll (Voc <Studio 4,5>)
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