Ken stellt sich selber - mit dem klaren Bekenntnis zum musikalischen Diebstahl. Vielleicht hofft er auf den spontanen Ruf “Haltet den Dieb!“. Ich würde ihn laufen lassen. Denn sein eigentliches Verbrechen besteht nicht darin, den Wein aus fremden Gärten gestohlen zu haben, sondern darin ihn dreist und literweise mit Wasser gepanscht zu haben.
Die rockige Version des Flock of Seagulls-Hit “I ran“ lässt noch hoffen, aber bereits das folgende "Only Shallow“ ist ein Langweiler ohne Atmosphäre. So geht es weiter. Die Verhunzung von Peter Gabriels “Digging in the Dirt“ ist dann schon fast ein Fall für den Staatsanwalt.
Das Stehlen fremden Liedgutes hat Ken auch im Vergleich mit dem gleichzeitig erschienen Album Stop! Look! Sing Songs of Revolution! (Review in der letzten Asusgabe) gar nichts geholfen. Auch auf I am Thief findet sich eine biedere überflüssige Verflachung des eh schon nicht besonders knackigen Synthiepops der 80er. Wer so was unbedingt braucht, kleistert sich die Ohren besser mit den Originalen der Pet Shop Boys, von Duran Duran und ähnlichem zu.