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Hasse, J.A. (Rademann)
Requiem, Miserere
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Info |
Musikrichtung:
Klassik
VÖ: 01.06.2005
Carus / Note 1 (CD (AD: 2005, live) / Best.nr. Carus 83.175)
Gesamtspielzeit: 64:03
Internet:
Carus Verlag
Dresdner Kammerchor
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DEI UNBEKANNTEN SEITEN DES JOHANN ADOLF HASSE
Wer Johann-Adolf Hasses (1699-1783) Requiem in C-Dur kennt, wird über das nur wenig später, nämlich 1764 entstandene Schwesterwerk in Es-Dur erstaunt sein. Ein wesentlich nachdenklicherer Tonfall begegnet uns hier, eine Totenmesse ohne Pauken und Trompeten. Nach dem recht konventionellen Kyrie folgt dabei ein dramatisches, doch keineswegs theatralisches Dies Irae, das musikalisch die Zerrissneheit zwischen Hoffnung und Furcht vor jenem Tag des Gerichts in vielfältiger Weise verdeutlicht. Höhepunkt ist u.a. das melancholische Lacrimosa. Die Messe endet mit einer beeindruckend ruhig verklingenden Wiederholung des Requiem aeterna. Hasses Stil zeigt sich hier insgesamt auf der Höhe seines Spätwerkes. Musikalisch fast noch interessanter ist aber das wohl deutlich früher entstandene Miserere d-moll, das ausschließlich Frauenstimmen im Chor und in den Solo-Partien vorsieht. Die Ecksätze entfalten emphatische Durchschlagskraft, zugleich aber, wie die Solo-Sätze, eine fast schon romantisch zu nennende Emotionalität. Dazu tragen oftmals harmonisch unerwartete Wendungen bei, die sich mit kantablen Passagen abwechseln.
Der Dresdner Kammerchor läßt bei beiden Werken größtmögliche Präzision walten. Indes wird diese Perfektion des Chores zumindest im Requiem (insoweit übrigens eine Weltersteinspielung) mit einer gewissen kühlen Distanziertheit erkauft. Selbst im Dies Irae wirkt der Chor oft mehr wie ein objektiver Betrachter von außen, denn als Repräsentant der Masse der Gläubigen. Im Miserere verliert sich dieser Eindruck hingegen.
Bei den Solisten sticht die Sopranistin Simona Houda-Saturová mit einer glänzenden Leistung, Koloratursicherheit und einer extrem intensiven Darbietung heraus. Die Altistin Britta Schwarz braucht im Requiem einigen Anlauf, bis sie zu bekannter Form findet. Der wenig beschäftigte Gotthold Schwarz löst seine Aufgabe problemlos. Nicht zu befriedigen vermag hingegen die Leistung des Tenors Eric Stockloßa, der v.a. im ersten Solo des Requiems die Töne unangenehm bellend ansingt, dabei zugleich mit viel Vibrato arbeitet. Das bewährte Dresdner Barockorchester agiert souverän. Hans-Christoph Rademann führt sein Ensemble einmal mehr straff und mit viel Gespür für den musikalischen Atem der Werke.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
1-20 Requiem in Es-Dur 42:27 21 Miserere in d-moll 21:36 |
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Besetzung |
Simona Houda-Saturová, Sopran Britta Schwarz, Alt Ertic Stockloßa, Tenor Gotthold Schwarz, Bass
Dresdner Kammerchor Dresdner Kammerorchester
Ltg. Hans-Christoph Rademann
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