Es ist erst ein paar Monate her, da wandelte Dario Mollo mit einem Cage-Projekt auf Black Sabbath-Pfaden – an seiner Seite Tony Martin. Nun hat er sich Glenn Hughes geschnappt – und schon klingt das Ergebnis nach Deep Purple, und zwar nach einer massiv rock’n’rollenden Version der Strombringer-Phase. Wenn Hughes zu spitzen Schreien ansetzt (“Still evergreen“, „She cast no Shadow „), fühlt man sich gar an Gillan-solo-Scheiben erinnert.
Aber alle stilistischen Nähen wären nutzlos, wenn den Tracks die Substanz fehlte. Und an dieser Stelle gibt es nun gar nichts zu meckern. Ob emotionale Balladen (“Wild Seed of Mother Earth“), mitreißende Powertracks (“Dying to live“) oder bluesige Midtempo-Nummern (“Atmosphere“), Mollo schüttelt die potenziellen Hits nur so aus dem Ärmel und kleidet sie in interessante und abwechslungsreiche Arrangements, die aus der Wild Seed of Mother Earth eines der schmackhaftesten Hard Rock-Menues der letzten Jahre sprießen lassen.
Schade, dass David Byron tot ist. Eine Uriah Heep-Variante von Mollo hätte mich massiv interessiert. Die verzerrten Gitarrensoli im finalen 16 Guns erinnern jedenfalls schon mächtig an die frühen Jahre von Mick Box und Co.