Musik an sich


Reviews
George Strait - Honkytonkville
(MCA Nashville)
Country / Pure Country
Trackliste:
1. She used to say that to me
2. Honkytonkville
3. Look who's back from town
4. Cowboys like us
5. Tell me something bad about Tulsa
6. As far as it goes
7. I found Jesus on the jailhouse floor
8. Desperately
9. Honk if you Honky Tonk
10. Heaven is missing an angel
11. Four down and twelve across
12. My infinite love

Der Dauerbrenner der Country Musik schlechthin liefert mit "Honkytonkville" sein brandneues Werk für seine Fans ab. Unermüdlich bringt der mittlerweile 51-jährige US-Superstar regelmäßig ein Klassealbum nach dem anderen auf den Markt, nun bereits Nr. 31. Dabei bleibt er wie gewohnt seiner musikalischen Linie, der traditionellen Country Musik, konsequent treu.

Das Album "Honkytonkville" ist Pure Country in reinster Form, ein ums andere Mal erinnert der Sound an den seiner frühen Alben. George Strait ist wohl der einzige Countrystar der es sich erlauben kann, puren Traditional Country zu produzieren und trotzdem eine Hitsingle nach der anderen an die Spitze der Charts zu setzten. Und das in einer Zeit, in der sonst eher kommerzieller Country Sound die Szene bestimmt. Bei ihm kann man sich eben sicher sein, einen absolut authentische Country Künstler vor sich zu haben, der nicht aus der Nashville-Retorte herausstammt und der Country Musik aus dem Herzen heraus macht.

Der Opener "She used to say that to me" stimmt perfekt auf diese CD ein, der Jim Lauderdale Song wird wunderbar mit präziser Steelguitar, twangenden Gitarren, Honky Tonk Piano und feiner Pedalsteel in Szene gesetzt. Über die stimmlichen Qualitäten dieses Mannes zu schreiben erübrigt sich wohl, seine gesangliche Klasse ist allerorts unbestritten. Es gelingt ihm eben in beeindruckender Weise, jedem Song seinen eigenen, individuellen Stempel aufzudrücken.

Mit "Honkytonkville" fügt sich ein beschwingter Honky Tonker mit ebenfalls viel Fiddle, Steel und Piano an, der sehr locker und unverkrampft aus den Boxen schallt.

Der ruhige Song "Look who's back in town" versprüht mit seinen Pianoklängen und Streichern im Background einen traditionellen Old Style-Country Sound wie zu besten alten Zeiten eines George Jones.

Mit 99,9 %iger Wahrscheinlichkeit wird der von Newcomer Anthony Smith geschriebene Titel "Cowboys like us" als eine der nächsten Singles ausgekoppelt werden und unaufhaltsam an die Spitze der Charts klettern. Dieser Midtempo-Song in typischer Strait-Manier ist ein Highlight der CD und überzeugt mit traumhaft schöner Melodie und durch herrliche, zeitgemäße Pure Country Instrumentierung. Dieser Titel ist ein Paradesong für den guten alten Strait und ihm quasi wie auf den Leib geschrieben.

"Tell me something bad about Tulsa", die aktuelle Singleauskopplung, weiß mit seinem herrlich ruhigen, relaxten Arrangement zu überzeugen, das leicht ins Ohr geht und zum Zurücklehen und Genießen einlädt.

Ob es nun der schmissige Titel "I found Jesus on the jailhouse floor" mit perfektem Steel- und Fiddlespiel ist, der spaßige Gute-Laune-Song "Honk if you Honky Tonk" von Ken Mellons oder die feine, gefühlvolle Countryballade "Desperately" aus der Feder von Bruce Robison, jeden Song setzt George Strait perfekt ins richtige Licht und lässt so das Herz der Country Fans höher schlagen.

Die ansonsten abwechslungsreiche CD verflacht sich lediglich gegen Ende etwas, hier finden sich dann nacheinander drei eher ruhigere, gediegene Titel, die jedoch qualitativ weiterhin ein gutes Level halten.

Weit und breit keine Spur von kommerziellen Zwängen zu finden, einfach nur zeitlose Real Country Musik, die tadellos in Szene gesetzt wurde. Die Songs klingen trotz aller traditionellen Verbundenheit ungeheuer frisch und lebendig und wirken alles andere als angestaubt, auch wenn auf jeglichen modernen Schnickschnack verzichtet wurde.

Wie nicht anders gewohnt sorgen die Top Musiker Nashvilles für den vollen Country Sound, Eddie Bayers, Paul Franklin, Stuart Duncan oder Brent Mason sind Namen, die für sich sprechen. Den präzisen Harmoniegesang den man auf dem Album vorfindet, steuern die erfahrenen Wes Hightower und Marty Slayton bei.

Produziert hat Strait dieses Album für seine eigene Produktionsfirma, wie immer in Zusammenarbeit mit Tony Brown.

George Strait ist und bleibt ein Phänomen. Er ist einer der wenigen Künstler, dessen Alben man blind kaufen kann, ohne dabei auch nur einmal enttäuscht zu werden. Pure Country in schönster Form und in altgewohnter Strait-Manier, absolut zu empfehlen.

17 von 20 Punkte

GeraldH

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