Musik an sich


Reviews
Mystic Prophecy - Regressus
(Nuclear-Blast Records)
Power Metal
Trackliste:
1. Calling From Hell
2. Eternal Flame
3. Lords Of Pain
4. Sign Of The Cross
5. Night Of The Cross
6. The Traveller (Instrumental)
7. In Your Sins
8. Forgotten Soul
9. When Demons Return
10. Regressus = Lost In Time
11. Mystic Prophecy
12. The Land Of The Dead
13. (Bizarres Drumsolo ohne Titel)
14. Fighting The World (Bonustrack)
15. Sanctuary (Bonustrack)

Ihr haltet das letzte Iced Earth-Album für eine wahrhaftige Horrorshow und wollt ein Powermetal-Album das von vorne bis hinten knallt ? Da kann ich euch das neueste Werk mit Beteiligung des griechischen Gitarren-Tausendsassas Gus G. ans Herz legen.

Langsam vermute ich ja das der junge Grieche einen Rekord im Guinessbuch unter der Sparte "Meiste Projekte in unterschiedlichsten Metalgenres" aufstellen will. Es würde mich also nicht sonderlich wundern Gus G. (ein Ferkel wer beim Nachnamen an irgendetwas ordinäres denkt) nach bisheriger Beteiligung in einer True-, Death- und Powermetalband in der nächsten Zeit in einer Nu-, Black- oder Progressivmetalband zu Gesicht zu bekommen. Auch die anderen Bandmitglieder Dennis Ekdahl, der bei Raise Hell die Schlagstöcke schwingt, sowie Sänger Roberto D.Liapakis und Basser Martin Albrecht sind in der europäischen Metalszene keine Unbekannten, was auch sicherlich für die auf "Regressus" abgelieferte Qualität bürgt.

So, genug vom Thema abgeschweift und wieder zurück zur Musik (an sich). Mit "Calling from Hell" und "Eternal Flame" kann man die Perlen des Albums gleich zu Begnn des Longplayers bewundern. Diese beiden Songs zeichnen sich durch kraftvolle Powermetalriffs, sowie einen jeweils mitreissenden, melodischen Refrain aus und verdienen ohne einen Zweifel jeweils das Prädikat "Hit". Die restlichen Songs von "Regressus" könnten zwar jeden Powermetal-Fan vor Verzückung Tränen in die Augen treiben, wer jedoch nicht auf ständiges Double-Bass-Geklopper steht, wird sich wegen den nur minimalen Tempovariationen wohl schnell ein wenig langweilen. Eigentlich schade, da gerade die seltenen, ruhigen Instrumentalpassagen in "Lords Of Pain" bzw. "In Your Sins" zu den Highlights der Silberscheibe zählen und für ein wenig Abwechslung sorgen.

Weiterhin als Anspieltipp kann ich das Stück mit dem identischen Namen wie seine Erschaffer empfehlen, denn die Bandhymne "Mystic Prophecy" fällt allein schon wegen dem für dieses Album phasenweise etwas ungewöhnlichen Gesangstils positiv auf, da die restlichen Titel scheinbar immer dem gleichen Schema folgen. Apropos Gesangs. Sänger Roberto D.Liapakis könnte stimmlich ohne weiteres als eine "Lightversion" von Maiden Frontsirene Bruce Dickinson durchgehen und so ist es auch nicht verwunderlich, das sich auf der limited Edition als Bonustrack mit "Sanctuary" ein Coverstück der Eisernen Jungfrauen befindet. Ebenfalls als Zugabe spendierte die Band uns ein recht sinnloses Schlagzeugsolo(!) und eine Interpretation der Manowarhymne "Fighting The World", die jedoch recht nah am Orginal liegt.

"Regressus" ist, auch wenn nach diesem Review vielleicht ein wenig der Eindruck entstehen könnte, beileibe kein schlechtes Album, sondern eine völlig gelungene Powermetalscheibe, ohne nennenswerte Ausfälle, bei der einzig und allein die Abwechslung ein wenig vernachlässigt wurde. Wird dieses Manko bei dem nächsten Output ein wenig behoben, steht dem Weg der neuen Nuclear-Blast-Verpflichtung nach oben nichts mehr im Wege. Alle die mit Balladen nichts anfangen können, Iced-Earth-Songs der mittleren Phase eigentlich genial finden und denen da eigentlich nur der hohe Gesang von Matt Barlow im wahrsten Sinne des Wortes auf die Eier geht werden jedoch in "Regressus" augenblicklich ihre Erfüllung finden.

14 von 20 Punkte

Manuel Liebler

Internet: www.mysticprophecy.com

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