Leicht und flockig kommen Yellow Umbrella auf dieser Scheibe daher. Ska zwischen Tanztee und Dub ist angesagt. Die Finger sind permanent bis zu den Ellenbogen am Mitschnippen. Und das bedauern darüber, dass die Sachsen in diesem Sommer den Betrieb einstellen wächst von Minute zu Minute.
14 Songs ohne Ausfall machen es schwer spezielle Anspieltipps zu benennen. Um einen Überblick in die verschiedenen Facetten zu ermöglichen, vielleicht eine kleine Sortierung nach Schwerpunkten.
Eher an den Reggae-Roots orientiert sind der Opener, der auch gleich den Babylon-Mythos bearbeitet, "Inner Sun", dessen Stimme auf dem Cover vergeblich nach einem schwarzen Bandmitglied suchen lässt, "Candela", das sofort zum skankenden Ganzkörpereinsatz auffordert, "Sit and pray", das mit Dubsounds spielt und "It won't last too long"
Auf der poppigeren Tanztee-Seite befinden sich die Hawai 5-0-Titelmelodie, der exzellente Mitschnipper "Josephine", "It's so easy" mit den wunderbar gedeckelten Bläsern und "Little Girl", das direkt hintereinander sowohl dem Saxophonisten, wie dem Mann am Klavier Gelegenheit bietet, ihr Können zu zeigen.
Im Rahmen der poppigeren Songs wird dann auch noch reichlich internationale Folklore zitiert (wobei ich mir sehr unsicher bin, ob ich die richtigen Regionen zuordne). "Greencard" behauptet "He comes from India", klingt aber eher arabisch. "Ay, Ay, Ay, Ay!!" entführt uns dann mit Cha Cha-Melodien nach Mexico. Das Instrumental "One Leg Song" bringt klezmerartige Akzente ins Spiel.
Völlig aus dem Rahmen fällt der Rausschmeißer. Von Synthies getragen erst mal völlig ohne Bläser klingt er wie eine Mischung von Springsteens "Streets of Philadelphia" und Frankie goes to Hollywoods "Power of Love".
16 von 20 Punkte
Norbert von Fransecky
Internet: www.yellowumbrella.de
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