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Blackmore's Night - Ghost of a Rose
(Steamhammer/ SPV)
Renaissance-Pop
Trackliste:
1. Way to Mandalay (6:24)
2. 3 black Crows (3:37)
3. Diamonds and Rust (4:50)
4. Cartouche (3:42)
5. Queen for a Day (Part 1) (3:05)
6. Queen for a Day (Part 2) (1:30)
7. Ivory Tower (4:21)
8. Nur eine Minute (1:03)
9. Ghost of a Rose (5:41)
10. Mr. Peagram's Morris and Sword (1:56)
11. Loreley (3:30)
12. Where are we going from here (3:59)
13. Rainbow Blues (4:25)
14. All for one (5:30)
15. Dandelion Wine (5:39)

Liegt es daran, dass ich mich nach einem Live- du zwei Studio-Alben an das Renaissance-Pop-Konzept gewöhnt habe und die Schwächen deutlicher höre, oder sind Blackmore's Night tatsächlich schwächer geworden ? Ich fürchte ersteres. Eindeutig ist jedenfalls, dass "Ghost of a Rose" unter der geringen Variationsfähigkeit der namensgebenden Stimme leidet. Sie bleibt sich auch bei unterschiedlich angelegten Stücken einfach zu ähnlich, zu undifferenziert.

Zum ersten Mal merkt man das recht deutlich bei "Diamonds and Rust" einer ansonst ganz nett gemachten Exhumierung von Joan Baez. Ganz anders "Dandelion Wine" oder der ruhige erste Teil von "Queen for a Day", in denen sich Candices ruhige klare Stimme optimal in Szene setzen kann Zu den Highlights der CD gehört das sehr rhythmische "Cartouche" und der Titeltrack, dessen Vielfältigkeit von den Instrumenten getragen wird - und nicht von Candice´s Stimme. Und das funktioniert. Hier bettet sie sich gut ein, anders als dort, wo sie sich schlicht überfordert, indem sie versucht die Stücke mit allen Höhen und Tiefen zu tragen.

Negatives Paradebeispiel dafür ist "Lorely". Die Dynamik dieses Stückes wird vollständig in die Hand der Stimme gelegt und das funktioniert mit Candice eben nicht. "Loreley" wäre sonst eine richtig schmissige Angelegenheit, die fast in die Pogues-Richtung gehen könnte. Blackmore sollte sich für die nächste Scheibe seinen alten Freund Ronnie James Dio schnappen. Er und Candice als Contrapunkte würden eine beeindruckende Dynamik ergeben, die die Kompositionen brillant tragen könnte.

Das ist bei Blackmore´s Night besonders wichtig, da Ritchie selber sich an den Gitarren weitgehend zurückhält und seine überragenden Fähigkeiten eher dazu einsetzt, die Kulisse zu malen, vor der die Stimme agiert. Nur gelegentlich tritt er für kurze Zwischenspiele in den Vordergrund. Erst kurz vor Toresschluss darf er dank Jethro Tull endlich mal die Rockgitarren aus dem Stall lassen ("Rainbow Blues").

Zu erwähnen bleibt noch "All for one". Auch wenn das in den Credits nicht vermerkt ist, ist es eine Coverversion. Candice dürfte sich hier eigentlich höchstens als Übersetzerin feiern lassen. Das hier sind selbstverständlich die "7 Tage lang" von den Bots. Der ohrwurmartige Charakter wird gut erhalten. Musikalisch wird der alte Friedensdemo-Klassiker sowohl durch Ritchies Gitarren, als auch durch die mittelalterlichen Instrumente anspruchsvoll aufgewertet. Gefällt mir sehr gut. So könnte man den Track fast an sSubway to Sally verkaufen.

14 von 20 Punkte

Norbert von Fransecky

Internet: www.blackmoresnight.com

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