Das unweigerlich intensive Hörerlebnis der CD "Meant To Be Like This"
fördert tiefschürfende Tablabeats und ähnlich hoch dosierte
Rhythmusexzesse, breite Basslines und fette Bläserlinien, dazu jede Menge
Scratchbreaks und Trompetensoli, gnadenlose Gitarre und gallische Gesänge
zutage. Das will manchmal an Hendrix im Remix und immer wieder an Can
erinnern. Dabei wurmt es die Ohren nicht nur verdammt gut, sondern auch
elegant analog. Das funktioniert genau so in der gleißenden Morgensonne, wie
zum entspannten Nachmittagstee und bei nächtlichen Autobahnfahrten. Die
Musik zieht einen in ihren Bann, regt an und ab, inspiriert zu allerlei
Gedanken- und Körpersprüngen. Lebendigkeit siegt über Langeweile. Und genau
so oder ähnlich möchte man sich in Trance Groove hinein fühlen.
Die Band Trance Groove wurde vor ziemlich genau zehn Jahren vom Drummer und
Percussionisten Stefan Krachten gegründet. Dazu kamen Freunde und Kollegen
wie der Keyboarder Helmut Zerlett (wochennächtlich bei der „Harald Schmidt
Show“ zu erleben) sowie Jürgen Dahmen (Piano, auch Propaganda, Montana
Blue), Reiner Winterschladen (Trompete, heute bei der NDR Bigband und
Nighthawks) und DJ Heli (auch bei Jean Park und Klaus Doldinger). Die Idee
war und ist auf der Basis von Loops im Moment neue Musik zu machen - spontan
improvisiert, risikofreudig komponiert, ohne Netz und doppelten Boden. Bass
und Schlagzeug sind der Kern, zu dem gespielt wird was gefällt. Die einzigen
Regeln sind, dass keiner zu viel spielt, dafür alle immer aufeinander hören.
„Meant To Be Like This“ ist der Titel des fünften Trance Groove-Albums. Vor
allem der Hörgenuss am kollektiven Loslassen, an der selbstverständlichen
Momentaufnahme, an Klangfarben und Soundskulpturen sind es, die je nach
Bedarf anregen oder entspannen. Trance Groove ist sicherlich und mit ganzem
Herzen „meant to be like this“. Simple minimal, aber genial.
18 von 20 Punkte
Gottfried Brückner
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