Neben Schalke 04 und überdurchschnittlich viel Arbeitlosen hat Gelsenkirchen
noch mehr zu bieten - z.B. den in der Metal-Szene weltweit berühmten Exportschlager
Sodom. Vor 25 Jahren schlossen sich hier, in Mitten des
industriellen Babylons, drei ambitionierte Dosenbier- und
Heavy-Metal-Verehrer mit den schwiegermutterfreundlichen Pseudonymen
Angelripper, Grave Violator und Witchhunter zusammen, um sich aus dem Moloch
morbiden Malochertums zu erheben und die Welt mit ihren musikalischen
Kreationen zu beglücken. Zwar beschränkte sich das musikalische Talent im
ideologischen Fahrwasser von Motörhead, Venom und Harald Juhnke in erster
Linie darauf, auch nach einer Kiste Gerstenkaltschale noch alle Verstärker
auf zehn drehen zu können.
Das "Konzept", möglichst schnell, möglichst laut und möglichst
wenig filigran die Instrumente zu malträtieren, ging dennoch (oder vielleicht gerade deshalb) auf. Der für
damalige Verhältnisse mehr als unkonventionelle Sound der drei Vorreiter
der kulturellen Apokalypse fand schnell Anklang bei denjenigen, für die
Iron Maiden auf musikalisch zu hohem Niveau agierten und Venom einfach zu
langsam waren. Und so konnten Sodom auch Plattenboss Manfred Schütz
überzeugen, sie für sein damals noch in den Kinderschuhen steckendes
Steamhammer-Label unter Vertrag zu nehmen. Die Begründung damals: "Die
Jungs sind so scheiße, mit denen muss ich einfach `ne Platte machen." So
beluden Angelripper, Grave Violator und Witchhunter ihren alten Opel
Diplomat mit reichlich Dosenbier und allerlei anderen Utensilien, die man
für eine ordentliche Platten-Produktion benötigt (Stichwort: Instrumente),
bunkerten sich im Studio ein und zimmerten ihre erste EP "In The Sign Of Evil" zusammen. Der Rest ist Geschichte.
Inzwischen haben Sodom als erste deutsche Thrashband mit
dem `89er-Langeisen "Agent Orange" den Einstieg in die deutschen
Media-Control-Charts geschafft und wurden für über eine
Millionen verkaufte Alben mit Platin ausgezeichnet!
Im Sommer 2001 zogen Tom Angelripper, Bernemann und Bobby aus, auch in
Bangkok für das ein oder andere Schleudertrauma aufgrund erhöhter
Nackenaktivität zu sorgen. Was ursprünglich nur bei einigen
Vertretern der schreibenden Zunft auf fruchtbaren Boden fiel, schlug schnell weitere Kreise.
Bei einem musikalischen Stelldichein rockte man vor 500 restlos begeisterten Zuschauern im "Rockpub"
so grandios ab, dass allen Beteiligten klar war: Das muß wiederholt werden. Und so wurden erneut
Tickets nach Thailand gelöst und mit dem "Hollywood" ein deutlich größerer
Konzertsaal gefunden. Dort wurde das nun erscheinende Live-Album "One
Night In Bangkok" eingehämmert. Die Doppel-CD erscheint am 28. Juli.
Hier das Tracklisting:
CD 1:
01 Among the Weirdcong 02 The Vice Of Killing 03 Der Wachturm 04
The Saw Is The Law 05 Blasphemer 06 Sodomized 07 Remember The
Fallen 08 I Am The War 09 Eat Me! 10 Maquerade In Blood 11 Agent
Orange 13 Outbreak Of Evil
CD 2:
01 Sodomy & Lust 02 Napalm In The Morning 03 Fuck The Police 04
Tombstone 05 Witching Metal 06 The Enemy Inside 07 Die Stumme Ursel
08 Ausgebombt 09 Code Red 10 Ace Of Spades 11 Stalinhagel
Plus Live Video Track "Among The Weirdcong" Recorded In Bangkok
Sodom live: s. Konzerte |