Das 13. Skafest in Potsdam wartete dieses Jahr mit einem besonders hochkarätigen Programm auf. Galt es doch gleichzeitig den 10. Geburtstag
des Münsteraner Ska-Labels Grover-Records zu feiern. So waren gleich drei gebürtige Jamaikaner Legenden am Start. Zum einen der bereits
seit Jahrzehnten in England lebende „Godfather of Ska“ Laurel Aitken, zum anderen die beiden Toaster Dennis Alcapone und Alton Ellis.
Da mir persönlich die etwas jüngeren und rockigeren Ska-Varianten näher sind als der original Ska im 60er Jahre Gewand, konnte ich mir ein
recht entspanntes Herangehen an das Festival erlauben. Für mich hieß es in Potsdam nicht „Ausharren um jeden Preis“, um auch den letzten
Headliner noch in voller Schönheit mitzubekommen, sondern „Bleiben so lange die Lust hält“. Nach der Silberling-Vorschulung waren es vor
allem drei Acts, auf die ich gespannt war: die hannoverschen Ska-Punker Wisecräcker, die Alpha Boy School aus Bochum, beide weit vorne im
Programm, und dann eben doch Laurel Aitken himself.
Erst einmal stand das Festival unter keinem guten Stern - um genau zu sein: Es stand unter gar keinem Stern. Sämtliche Gestirne verbargen
sich hinter einer dicken, geschlossenen, dunkelgrauen Wolkendecke, der man die Regenmassen, die sich in ihr befanden, regelrecht ansehen
konnte. Für Panik bestand aber zumindest am Freitag kein Anlass. Um auch die frühen Nachtstunden nutzen zu können, war der erste
Festivaltag als Indoor-Veranstaltung geplant. Erst am Samstag sollte es auf die Open Air-Bühne gehen.
Bereits die Umgebung des Lindenparks war festivalmäßig auf Vordermann gebracht worden. Klug hatten die Veranstalter im
10-Meter-Abstand Mülltüten an den Gartenzäunen angebracht. Eine Maßnahme, die sich verdient gemacht hat. Denn obwohl etliche
Ska-Jünger in den Seitenstraßen im Auto die Nacht verbrachten und während des Festivals immer wieder zu ihren Blechkisten schlurften,
um sich aus den Glasflaschen, denen der Eintritt verwehrt blieb, zu laben, war auch am Sonntag Abend kaum etwas von dem sonst
Festvial-üblichen Gemülle rund um den Veranstaltungsort zu bemerken.
Freitag
Überhaupt verhielt sich das zu einem nicht geringen Prozentsatz glatzköpfige Publikum beeindruckend diszipliniert. Auch als um
19 Uhr 30 die Klänge der ersten Band aus dem Lindepark dröhnten, stellte sich das ankommende Volk weiter brav in der nicht zu knappen
Schlange an, um laaangsaaaam durch die Eingangsschleuse geschleust zu werden. Dem interessierten Beobachter bot sich so die Möglichkeit
die wichtigsten Ska-Mode-Trends in Augenschein zu nehmen auch ohne das Festivalgelände zu betreten.
Arndt, Ole und Tilman aus Hamburg zeigten uns zum einen die typische Gatze zu der gerne Hosenträger und
T-Shirts mit thematischem Bezug zum Ska getragen werden. Hier werden die Uralt-Heroen "Bad Manners" gefeiert. Daneben das
schwarz-weiß-Outfit im Two Tone-Style, benannt nach dem wichtigsten Ska-Label der späten 70er. Oli und Sven, die sich aus dem Berliner
Umland auf den Weg gemacht hatten, haben dagegen die klassische Mod-Mode gewählt. Wichtig dabei eine größere Anzahl von
Band-Ansteckern.
Die Loveboats mit ihrem deutlich Reggae-lastigem Ska reduzierten sich situationsbedingt zur gefällig unaufdringlichen
Begleitmusik für den weiteren Einzug der Gäste.
In ihren Trainingsanzug-artigen Bühnenklamotten näherte sich die Truppe optisch verdächtig einer DDR-Olympia-Equipe. Blickfänge waren
so der Rasta-Posaunist, der wenigstens ein wenig Exotik ins Bild brachte, und der Gitarrist, der mit seiner Mariachi-Gitarrenhaltung einen der
Posing-Vögel des Festivals abschoss.
Als Wisecräcker auf die Bühne kamen, mussten auch sie mit lediglich halbvollem Saal vorlieb nehmen. Den allerdings nahmen sie im
Sturm. Mit wirbelnder Punk-Power, skamäßiger Fröhlichkeit und zum Teil spanischen Texten entledigten sie sich ihrer Aufgabe als eigentlicher
Anheizer des Festivals mit Bravour. Den Schwerpunkt des Programms bildete nicht das aktuelle Album „Para mi gente“, sondern das
Debut "I'd rather be down with the...“, von dem zwei Drittel der gespielten Titel stammten.
Mit knackigen Ansagen brach Frontmann Alexander Mendez schnell das Eis - und machte auch kein Geheimnis draus, dass man sich eher als
Punkband fühlt. Kein Wunder bei der Herkunft. Schon als zweites Stück erklang „H-Town is calling“, die Hymne an die heimatliche
Stadt der Chaostage. Politisch gab sich auch “Guantanamo Bay“. Das ist der Ort auf Kuba, an dem die USA ihre irakischen
Kriegsgefangenen ohne jedes Urteil oder öffentliche Kontrolle seit Monaten gefangen hält. In der bandinternen Playlist firmiert das Stück
unter Cuba libre und wurde entsprechend eindeutig angekündigt.
Weitere Höhepunkte waren der einzige deutsche Track
Muckerpolizei, der ein wenig Ärzte-Feeling in den Saal brachte, das Mozart-Cover „A la Turca“ und das abschließende
Porque te vas, das Mendez mit den Worten ankündigte: “Wer weiß von wem das Stück ist, der bekommt eine CD von mir.
Aber das weiß sowieso keiner.“ Würde Mendez MAS lesen, wäre er vielleicht vorsichtiger gewesen, denn dort stand es im letzten
Monat schon vor dem Festival zu lesen.
Kaum hatten Wisecräcker die Bühne verlassen, wurden die Regler des CD-Spielers hochgefahren. Wohl nicht ohne Absicht.
Wäre man den deutliche Rufen nach Zugaben gefolgt, wäre der Zeitplan wohl immer weiter aus dem Rahmen gefallen.
Was dann folgte, war für mich die Entdeckung des Festivals. Zwar hatte mich auch Reinhild von Grover Records schon vorab auf das
Tokyo Ska Paradise Orchestra hingewiesen. Die seien in ihrer Heimat Japan eine ganz große Nummer. Aber was dann auf der Bühne
abging war der reinste Wahnsinn.
Zehn in schwarze Seidenanzüge gekleidete Asiaten kamen auf die Bühne und brannten von der ersten
Sekunde an ein absolut exzessives Feuerwerk ab. War das Punk? War das Rock'n'Roll? War das Metal? Keine Ahnung, aber das
Ska-Orchester steckt ganze Bataillone von Top-Bands der genannte Genres in den Sack was Power und Spielfreude anbelangt.
Erst beim verarbeitenden Nachsinnen über das Konzert ist mir ein deutlicher Unterschied der Japaner zu eigentlich allen anderen
Festival-Bands aufgefallen. Allgegenwärtig war an beiden Tagen eine Ska-typische entspannte Fröhlichkeit, während sich das
Tokyo Ska Paradise Orchestra mit einer fast schon gewalttätig wirkenden Ernsthaftigkeit durch die Tracks kämpfte. Vielleicht
deshalb wirkte die Truppe metallsicher als das gesamte Restprogramm.
Das Orchester hatte Wisecräcker gegenüber den unschätzbaren Vorteil eines mittlerweile rappelvollen Ladens, der naturgemäß erheblich
mehr Resonanzboden für das bot, was auf der Bühne abging. Nach einer guten Stunde war die Meute tot und bis auf die Knochen
durchgeschwitzt. Als die Japaner abgingen war erst einmal das große Verschnaufen angesagt. Anders als nach den Hannoveranern
blieb der CD-Spieler aber minutenlang still und das lähmende Schweigen forderte Zugaberufe geradezu heraus, so dass es noch zwei
krachende Nachschläge made in Fernost gab.
Zu meiner großen Überraschung stand dann schon Laurel Aitken auf dem Programm. Der Nachtslot um 2 Uhr 30 ging an die
Hotknives. Offenbar wollte man dem Headliner diese späte Stunde nicht antun. So habe auch ich nichts mehr von den fünf
Briten gesehen. Sie seien in Ordnung gewesen, aber viel verpasst hätte ich nicht, wurde mir am nächsten Tag berichtet.
Wer den weichen Sound von Laurel Aitken kannte, und nun auf etwas Entspannung hoffte, sah sich schwer getäuscht.
Pflichteifrig auf der Jagd nach ein paar schönen Pics für die MAS hatte ich mich kurz vor Auftrittsbeginn direkt vor den Bühnenrand begeben.
Als Aitken auf die Bühne kam, kreischten die Skins um mich herum wie die Girlies bei der aktuellen Boygroup - und spätestens als
Aitken "Sally Brown" intonierte, ging ein derartiges Poggen und Toben los, dass ich nach ein paar Minuten und diversen
Ellenbogen in diversen Köperteilen den Rückzug antrat - auch aus Rücksicht auf meine Kamera, die ich nur einige Male mehr auf Verdacht
und ohne wirklichen Blickkontakt abfeuern konnte.
Mein Versuch in den hinteren Reihen einen angenehmeren Platz zu finden war auf ganzer Linie zum Scheitern verurteilt. Überall wo auch
nur noch ein halbwegs passabler Blick auf die Bühne möglich war, herrschte übelstes Gedränge und Geschiebe, was weder meiner noch
vorhandenen Kondition, noch - wie ich meine - der Musik von Laurel Aitken entsprach. Denn es war nicht nur das Gedränge, dass
mich eine knappe halbe Stunde nach Beginn seines Auftrittes dazu bewegte Potsdam gen Norden zu verlassen.
An Aitken liebe ich
die sanfte Geschmeidigkeit seines Sounds, die laue Sommerabende suggeriert und jede Hängematte auch ohne Wind in ruhiges, aber dennoch
lebendiges Schaukeln bringt. Davon war im Lindenpark nichts zu spüren. Diese Atmosphäre wurde von der Lautstärke, der zum Schneiden
dicken, verschwitzten Luft und dem aggressiv poggenden Publikum völlig konterkariert. Meiner Meinung nach hätte der Godfather erheblich
besser auf die samstägliche Open Air-Stage gepasst. Ohne großes Bedauern habe ich mich daher von den Klängen der Ska-Hymne
„Skinhead“ auf die Straße spülen lassen.
Samstag
"Doors open: 14 Uhr" stand auf dem Programm. Glücklicherweise hing aber bereits am Abend vorher ein großes Plakat mit dem Ablauf im Lindenpark aus. So wusste
ich, dass die Alpha Boy School erst um 15.30 Uhr auf den Brettern stehen sollte. Kein Grund sich zu hetzen also. Was zur Folge hatte, dass
ich um Punkt 15.30 zwar von Klängen der Alpha Boy School eingehüllt wurde - allerdings nicht im Lindenpark, sondern mit einem herrlichen
Blick auf den Krampnitzsee, noch mindestens eine Viertel Autostunde vom Ort des Geschehens entfernt. Und dann befanden sich auch noch
permanent verantwortungsbewusste Autofahrer vor mir, die die Geschwindigkeit von 50 Km/H in geschlossenen Ortschaften nicht für einen
unverbindlichen Vorschlag des Straßenverkehrsamtes hielten. Mit dem Bewusstsein mindestens die Hälfte eines meiner Favoriten verpasst zu
haben, marschierte ich kurz vor 16 Uhr auf das fast verlassen da liegende Tor des Lindenparks zu. Keine Schlange, keine Hektik, kein gar
nichts - und vor allem keine laute Musik? Dafür ein neues Plakat: Alpha Boy Shool - 16 Uhr war dort zu lesen.
Zeit zum Aufatmen also - und zwar eine gute halbe Stunde. Denn erst um 16.30 Uhr ging es wirklich los. Mir taten vor allem die Tagesgäste
leid, die nur die Programmankündigung „Doors open: 14 Uhr“ kannten. Denn außer zwei bald durchgesehen CD- und Merchandise-Ständen
gab es auf dem Lindenpark-Gelände keine weiteren Angebote zum Zeitvertreib.
Gelegenheit genung also weitere und tiefere Erkenntinsse über die Skinhead-Mode zu gewinnen. Eins wird dabei schnell deutlich. Skinhead-Girls
tragen keine Glatze. Anneliese aus Wittenberg und Katja aus Hamburg lagen gut im Trend. Halblange Haare. Dazu die Kleidung zwischen brav
und Mod. Wie man auch immer gekleidet war, eins der beherrschenden Gesprächsthemen zu diesem Zeitpunkt
war wohl das Wetter - begleitet von skeptischen Blicke in das Himmelsgrau, das sein Aussehen im Vergleich zum Vortag kaum geändert hatte.
Ähnlich wie die Loveboats am Vortag fand die Alpha Boy School im wesentlichen leeren Raum vor der Bühne vor. Das „schon“
anwesende Publikum verteilte sich zudem weiträumig über das Freigelände des Lindenparks. Extrem schwere Bedingungen, von denen sich
Grönemeyers Nachbarn allerdings kaum beeindrucken ließen.
Frontmann Karsten lies seinen Charme sprühen, tobbte - Gitarre in den tätowierten Armen - über die Bühne und schaffte es selbst über
einen gähnenden Graben von geschätzten acht Metern mit dem Publikum zu
kommunizieren, erste Tänzer vor die Bühne zu locken und mit sympathischer Selbstironie sogar Mitsingspielchen zu veranstalten. Lediglich
die beiden ersten - und letzten - „Stagediver“ des Festivals gehen nicht auf das Motivationskonto der Band, sonder auf einen astronomischen
Promillewert, den die beiden sich offenkundig schon mit dem Frühstück verpasst hatten. Man sah sie noch während des weiteren und des
nächsten Auftrittes übers Gelände wanken, bis zuindest einer von ihnen von einer jungen Dame ins (wahrscheinlich vierrädrige) Bettchen gebracht wurde.
Den Spaß verderben konnten die beiden dem Rest der Welt allerdings nicht. Und spätestens mit dem treibenden “Nothing to lose“
hatte die Alpha Boy School die Versetzung geschafft und sich garantiert neue Fans erspielt. Weitere Höhepunkte das Cure(!)-Cover
"Boys don't cry", der CD-Opener “No Excuse" und der Rausschmeißer “Skinhead Girl".
Der Auftritt von Dr. Woggle & the Radio lebte vordringlich von den Clownereien des Vorturners, der allein schon durch seine
optische Erscheinung und sein Teddiebär-artiges Stage-Acting für breites Grinsen sorgte. Leider nutzte sich dieses Auftreten
schnell ab, so dass man sich bald das Ende des Rocksteady-Actes wünschte. Dennoch war die Stimmung im
mittlerweile deutlich zahlreicher gewordenen Publikum gut, wenn auch reservierter als beim Opener.
Eine Medaille gebührt dem Doktor dennoch. Als Einziger(!) wies er während des Festivals auf das Grover-Jubiläum hin. Mehrfach
bedankte er sich bei den Mitarbeitern und der Firma, die das Erscheinen zahlreicher Ska-CDs in Deutschland überhaupt erst möglich gemacht
haben. Kurioserweise war das Label-Jubiläum auf dem Festivalgelände absolut nicht präsent. Kein Bühnen-Backdrop, keine Moderator seitens
des Labels, praktisch keine Flyer. Für die Firma eindeutig eine verpasste Chance sich darzustellen. Selbst am Moskito-Plattenstand
(Grover ist das erste Label, das aus der Promotion- und Mailorder-Firma Moskito hervorgegangen ist.) gab es praktisch keinen Hinweis auf
Label und Jubiläum.
Ich glaube keiner anderen Band hat das trübe Wetter so geschadet wie der zweiten britischen Band des Festivals. Der smoothe
entspannte Sound von Intensified ist wirklich 100%ig auf einen heißen Sommertag zugeschnitten. Das Publikum lies sich von den
grauen Wolken aber nicht beeindrucken und hing dem schwarzen Leadsänger mit der faszinierenden weichen Stimme an den Lippen.
Der Lindenpark verwandelte sich endgültig zum ultimativen Tanzschuppen.
In der zweiten Hälfte des Auftritts kam „our good friend Cathy“ als zweite Stimme auf die Bühne und brachte einen neuen
Farbtupfer in ein Programm, das sich wiederholt auf die Skatalites berief.
Etwa eine Viertel Stunde lang standen Rude Rich & the Hígh Notes dann alleine auf der Bühne,...
...um selbige anzuwärmen für den
Auftritt von: Dennis Alcapone, dem sie von nun an als backing Band dienen sollten. Der Verzicht auf jede moderne Anbiederung
brachte das Skafest in den Genuss eines echten traditionellen Toasters. Keine Frage: Hier trat ein Star auf, der wusste, dass er einer ist.
Alcapone buhlte nicht um die Gunst des Publikums. Dennis - bürgerlich „Smith“ - hielt Hof. Der Hofstaat wusste, was sich gehört,
fiel in den Jamaika-typischen Hofknicks und skankte bis zum Abwinken.
Die High Notes wurden nun nicht gerade zu Statisten degradiert. Aber wer hier das Heft in der Hand hielt, war keine Frage. Vor allem Rude
Rich selber verfiel fast der Arbeitslosogkeit. Aber wen sollte das stören, wenn Alcapone Höhepunkte lieferte, wie das Medley, das
die inhaltliche Verankerung des Reggae und Ska sowohl in der politischen als auch der religiösen Sphäre sehr schön zeigt. Alcapone"
mischte den Gospelklassiker "Amen" mit Bob Marleys Kampfruf "Get up, stand up", der us-amerikansichen Hymne "When the
Saints go marching in", ursprünglich ebenfalls ein Gospel und einer Hommage an den biblischen König Salomon.
Großartig veränderte sich das Bild andertahlb Stunden später nicht. Auch Aton
Ellis wurde von Rude Rich und den High Notes begleitet - und stand ebenso im Vordergrund wie sein etwas unauffälliger gekleideter
Vorgänger. Denn besonders Ellis macht optisch klar, dass er über den Trends der Zeit steht. Sein Glitzerkostüm erinnerte eher an seine
Herkunft aus der frühen Soul-Aera. Ohne seinen Legendenstatus wäre hier wohl als völlig fehl am Platze erschienen. Grund genug sich mit
zwei szenetypischen Bekleidungs-Highlights zu verabschieden.
Wem Viola aus Cottbus das ganze Festival über
entgangen ist, der muß mit geschlossenen Augen über das Gelände gehen. Den Union-Jack (die Strahlen bestehen übigens aus roten
Reißverschlüssen!) zum gelbschwarzen Karo-Rock und gewagten grünlich-metallischen Schuhen. Begleiter Jens verschwand daneben optisch
in der Bedeutungslosigkeit. Slavek dagegen bewies eindrücklich, dass schwarzer Anzug, schwarze Brille, schwarzer Hut weder ein Privileg der Blues
Brothers noch der Stadt Chicago ist. Er stammt aus der Nähe von Warschau.
Zum wiederholten Male erlebte ich das Familienfest der "furchtbaren" Glatzen und aller anderen Ska-Freunde als ein äußerst entspanntes
und friedliche Konzert-Highlight, das ich mir sicher nicht zum letzten Mal angetan habe.
Text und Photos: Norbert von Fransecky
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