Mit seinem nach ihm benannten Debütalbum, das im Juni diesen Jahres auf den Markt kam, setzte sich der Sänger und Songwriter Drake Dusty gleich eindrucksvoll in Szene. Die Leidenschaft mit der er seine Songs so authentisch interpretiert, seine kraftvolle Stimme und nicht zuletzt die Titel, die ausdrucksstarke Texte und frischen, unverbrauchten Sound kombinieren, sind Garanten zu seinem erfolgreichen Debüt (eine ausführliche CD-Vorstellung ist in dieser Ausgabe unter den Reviews zu finden). Er ist ohne Zweifel eines der echten Talente aus Nashville, denen man eine sehr erfolgreiche Karriere in der Country Musik zutrauen kann. Der bisherige Weg von Dusty Drake zeigt, dass es sich hier keinesfalls um einen Erfolg über Nacht handelt, sondern eine Menge Fleiß und Ausdauer von Nöten war, um sich diese Chance zu erarbeiten.
|
|
Geboren wurde Dusty Drake in der Kleinstadt Monaca, Pennsylvania, wo er gemeinsam mit seinen sechs Geschwistern unter einfachen Verhältnissen aufwuchs. Die tiefe Beziehung zur Country Musik wurde dem Sohn eines Stahlarbeiters praktisch in die Wiege gelegt, da sein Vater und auch sein Großvater diese Musik liebten und ihn schon von klein auf damit vertraut machten. Gemeinsam hörten sie sich damals regelmäßig die Radioshows aus der Grand Ole Opry an, wodurch eine tiefe Verwurzelung zum Country entstand, den Dusty als den Grundstein seiner musikalischen Entwicklung nennt.
Durch seine älteren Brüder lernte er jedoch durchaus auch andere Musikstile kennen und lieben, sie brachten ihm etwa die Musik von Bob Seger, Led Zeppelin oder Van Halen näher und riefen seine Begeisterung dafür wach.
Seine ersten eigenen musikalischen Erfahrungen sammelte er bereits im Alter von sieben Jahren, als er seinen ersten Gesangsauftritt vor öffentlichem Publikum ablegen durfte. Während seiner High School Zeit spielte er Schlagzeug in einer Band und übernahm dort auch den Leadgesang. Nach dem Schulabschluss absolvierte Drake eine Ausbildung zum Fluglotsen und arbeitete dann in diesem Beruf für ca. fünf Jahre an einem regionalen Flughafen. Während dieser ganzen Zeit war er parallel als Frontmann seiner Band "Silverado" aktiv, mit der er fünf Tage die Woche jeden Abend einen Gig hatte und so in der Region schon eine beachtliche Fangemeinde für sich gewinnen konnte.
Damals trat er noch unter seinem Geburtsnamen Dean Buffalini auf, der Künstlername Dusty entstand dann eher durch einen Zufall. Noch in der Zeit bevor er nach Nashville ging hatte Drake als Opening Act ein Engagement in Ohio, er sollte dort im Vorprogramm eines Garth Brooks-Konzertes auftreten. Dem Ansager unterlief damals der Fehler, ihn als "Dusty aus Monaca" anzukündigen, irgendwo auf seiner Liste muss er diesen Namen wohl vertauscht haben. Die Zuschauer, die sowieso wegen Garth Brooks gekommen waren, nahmen von diesem Fehler wohl gar keine Notiz, aber unter seinem Bekanntenkreis war der Name Dusty jetzt natürlich ein Running Gag. Seinen dadurch entstandenen Spitznamen übernahm er dann einfach als er sich in Richtung Nashville aufmachte, da dort sein eigentlicher Name Dean unter den dortigen Künstlern schon zu verbreitet war.
Unter dem Druck der Doppelbelastung von Job und Musik und dem großen Wunsch nach einer Karriere in der Country Musik, entschloss er sich 1993 die Arbeit als Fluglotse an den Nagel zu hängen, nach Nashville zu ziehen und dort sein Glück zu versuchen.
Dort angekommen verdiente er sich das Geld für den Lebensunterhalt als Pizzabote bei Pizza Hut und bestritt in Nashville für ca. zwei Jahre sämtliche dort veranstaltete Songwriter-Abende. Für diese Auftritte gab es zwar keine Gagen, aber sie boten ihm wenigstens die Möglichkeit auf sich uns seine Lieder aufmerksam zu machen.
Schließlich kam dann auch ein Interessent auf ihn zu, der vor allem von der Stimme Dustys sehr angetan war und ihn als Demosänger ins Geschäft brachte. Dadurch hatte er die Chance, mit den besten Songschreibern und Musikverlagen Nashvilles zusammenzuarbeiten und wertvolle Erfahrungen zu sammeln, wie er selber feststellte, hätte ihm damals nichts besseres passieren können. Einige der Demoaufnahmen die er sang, machten Stars wie Mark Chesnutt, Ricochet oder Joe Diffie (in diesem Fall "Bigger than the Beatles") zu Hits.
Diesen Demos wiederum hat es Drake zu verdanken, dass Danny Kee vom Label Warner Bros. beim Durchhören verschiedener Bänder auf seine überzeugende Stimme aufmerksam wurde und sich umgehend mit dem Künstler in Verbindung setzte, der in der Music City nicht unbemerkt blieb und bereits schon von weiteren Labels gescoutet wurde. Aus diesem Treffen entwickelte sich später der erste Plattenvertrag für Dusty Drake.
Dies war bereits im Jahr 1996, solange dauerte es schließlich, bis Dusty in diesem Jahr nun endlich sein langersehntes Debütalbum auf den Markt bringen konnte. Nach Aussage des Sängers kam dieser lange Zeitraum daher zustande, da man gründlich nach geeignetem Songmaterial und einem Produzenten Ausschau hielt und nicht zuletzt brauchte es einfach eine gewisse Zeit, um auch eigene Titel speziell für dieses Album zu komponieren. Erschwerend kamen dann noch Umstrukturierungen innerhalb von Warner Bros. hinzu, die zusätzlich für einige Verzögerung sorgten.
Einen wichtigen Meilenstein seiner bisherigen Karriere bildet Drakes Engagement bei der Brooks & Dunn "Neon Circus Tour" dar. Dort konnte er letztes Jahr vor riesigem Publikum sein Talent unter Beweis stellen. Mit jeder Show im Vorprogramm der Superstars Brooks & Dunn gelang es ihm, Tausende von Zuschauern für seine Musik zu begeistern und die Frage, wann es denn endlich ein eigenes Album von ihm zu kaufen gäbe, wurden von den zahlreichen neuen Fans immer ungeduldiger gestellt. Die Auftritte bei dieser Tournee entwickelten sich für Dusty Drake somit zu einem Volltreffer, der ihm zum Durchbruch verhalf und endlich hatte auch das Warten der Fangemeinde auf eine CD von ihm ein Ende.
Mit seinem Debütalbum lässt Dusty Drake nun gehörig aufhorchen und man kann ihm nur sehr wünschen, dass er den verdienten Lohn für seine Arbeit einheimst und er zu einer erfolgreichen und langjährige Karriere in Nashville durchstartet.
GeraldH
|