Musik an sich www.midifiles.de

Reviews


Inhalt
News
Reviews
Leserbriefe
Impressum



Musik an sich
 
Daniel Jacobi - Revolution
Bereits erschienen (Projektion J/ Gerth Medien)
Deutsch Pop
Cover
Trackliste:
1. Wenn es je an der Zeit war 4:48
2. Jesus, wir heißen Dich willkommen 3:14
3. Deine Gegenwart erfüllt mein Herz 4:31
4. Tief in mir 4:39
5. Nichts auf dieser Welt 4:12
6. Erste Liebe 4:32
7. Wir schämen uns nicht 5:10
8. No Praize (Teil 1) 2:09
9. Who will come and save me 4:44
10. Vater-Rap 2:34
11. No Praize (Teil 2) 7:21
12. Du bist hier 4:35
13. Gott ist für uns 5:12
14. Der Käfig (Vision vom 13.4.1999) 6:05
15. Gotta be wild 3:19
16. Jesus-Revolution 3:45
17. Nichts auf dieser Welt 4:18 Euro-Disco-Remix
 

Wer unser nettes Magazin fleißig liest, weiß, dass ich dem christlichen Glauben - und auch den Künstlern, die für ihn eintreten - mehr als positiv gegenüberstehen. Aber.....

...die Art und Weise, in der Daniel Jacobi uns den Namen Jesus um die Ohren knallt, stößt mich eher ab. Schwer vorstellbar, dass dadurch jemand veranlasst werden könnte, sich näher auf Gott und den Glauben an die Kraft des Reiches Gottes einzulassen. Man beginnt regelrecht zu hoffen, dass dieser CD das häufige Schicksal christlicher Outputs widerfährt und sie nie die Mauern der "superfrommen" Gemeinden verlassen wird.

Aber mal sachlich. Daniel Jacobi missioniert. Massiv; das dürfte bis hier bereits klar geworden sein. Das Ganze geschieht überwiegend in deutscher Sprache. Jacobi macht schon rein optisch auf HipHopper; gehört dabei aber bestenfalls zur ganz harmlosen Fraktion. HipHop-Akzente gibt es zwar, aber die Bereiche des deutschen Schlagers und des seichten Deutsch-Rocks bilden eher das Fundament auf dem Jacobi agiert.

Die vier Punkte gibt´s für ´n paar ganz nett in die Beine gehende Rhythmen.

In den Texten baut Jacobi ein klares Feindbild auf: hier die guten frommen Christen; da die böse Welt. Dabei wird häufig das Kind mit dem Bad ausgeschüttet. Beispiel "No Praize (Teil 1)". Zwar hat Jacobi durchaus recht, dass unserer Gesellschaft die Werte verloren gehen; aber alle Emanzipations-Erfolge(!), die auf der Basis der Befreiung von einer autoritären Nachkriegsgesellschaft errungen wurden, in Bausch und Bogen als die Ursache für alle Leiden dieser Welt zu verdammen, geht mehr als über das Ziel hinaus.

Jacobi gibt sich kämpferisch und handelt dabei strukturell wie ein Extrem-Satanist aus dem finstersten Black Metal-Lager, der erst dann zufrieden ist, wenn sich alle - aber auch alle - total angepisst abwenden. Viel Feind, viel Ehr. Dass er damit auch innerhalb der Kirche ziemlich allein und am Rande steht, ist ihm durchaus klar. In "Der Käfig" bekommen daher auch alle die Christen ihr Fett weg, die nicht so "fromm" sind wie Jacobi selber.

Eignet sich bestenfalls als Bestätigungs-Mucke für unbelehrbare Missionare.

Norbert von Fransecky

4 von 20 Punkte

www.gerth.de

 

Inhalt | Impressum | News | Reviews | Leserbriefe
zur Homepage | eMail Abo bestellen | Download aktuelle Ausgabe