Im Prinzip kann man es sich mit Warlord recht einfach machen. Wer noch ´ne neue Hammerfall-CD im Regal braucht, sollte hier bedenkenlos zugreifen. Die Stimme der nach fünfzehn Jahren reunierten Warlord klingt nicht nur nach den Schweden. Es ist tatsächlich Hammerwerfer Joacim Cans, der William J. Tsamis (g) und Mark S. Zonder (dr) in der 2002er Version seine glockenhelle Stimme leiht.
Musikalisch ist alles im grünen Bereich. Es fehlen zwar die Überfliegernummern vor allem des Hammerfall-Debuts. Aber das war bei dessen Nachfolgern ja auch nicht anders. Vor allem aber fehlen die peinlichen Ausfälle, die dort immer mehr zu ertragen waren. Vor allem aber gehen Warlord nicht so plakativ zu Werke, wie die Jünglinge aus dem Norden. Auf die Dauer macht das einen erheblich solideren Eindruck.
Bei den Texten sieht es ähnlich aus. Klar der Kampf steht auch bei den Kriegsherren im Mittelpunkt. Aber man holt nicht ständig die Drachen und Schwerter aus der Requisitenkammer. Mal greift man zu den Sternen (Invaders), time-warped in die Antike (Achilles Revenge) oder blättert in klassischer Literatur (War in Heaven). Ja selbst vor gesellschaftskritischen Tönen schreckt man nicht zurück (Battle of the living Dead).
Warlord bietet damit das, was ich von Hammerfall nur nach einem noch ausstehenden Reifungsprozess erwarten würde.
Norbert von Fransecky
14 von 20 Punkte
www.warlord.ws