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Musik an sich |
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Totenmond - Auf dem Mond ein Feuer
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Deutschpunk
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Es gibt ja unterschiedliche Varianten, Deutschpunk in ein zeitgemäßes Gewand zu verpacken so wie es beispielsweise Dritte Wahl schaffen. Einen gänzlich anderen Ansatz wählen hier Totenmond auf ihrem "Auf dem Mond ein Feuer". Hier werden nämlich Kracher aus der großen Zeit des Deutschpunk gecovert, was prächtig mit dem derben Totenmond-Stil zusammenpasst. Und den Jungs kann man das auch abnehmen, da sie früher schon in anderen Bands mit deutlichen Texten unterwegs waren, von denen sich Tracks hierauf befinden. Von Wermut, dem Totenmond-Vorläufer, von Erich Mühsam und ein Totenmond-Stück von 1990 gibt es auch noch. Der Löwenanteil der Scheibe gehört jedoch den Heroen einer fast schon altertümlichen Kunstform: Slime (u.a. "Polizei, SA, SS"), Chaos Z, Razzia, Inferno (u.a. "Skinhead"), OHL, Boskops, EA80 und auch Ton, Steine, Scherben ("Macht kaputt, was euch kaputtmacht", wo man leider den geilen Marsch im Mittelteil wegamputiert hat und "Keine Macht für niemand") erstrahlen hier im
neuen Soundgewand und das nicht
schlecht. Zwar nicht so eine derbe Wand wie auf "Fleischwald" und "Reich in Rost" aber richtig geile, meist kurze Abgehnummern, die größtenteils eh schon vor Jahrzehnten die Absolution erhalten haben. "Auf dem Mond ein Feuer" ist eine heftige Nostalgieabfahrt und wer sonst außer Totenmond (sowohl musikalisch als auch überhaupt) hätte dieses - jetzt, im Nachhinein - längst fällige Teil denn machen sollen. Und wer schon mal ein Gewinnspiel veranstaltet hat, dessen Gewinner die Band gegen einen Kasten Bier für einen Auftritt bekommt, ist doppelt sympathisch. Bei Deutschpunk scheiden sich oft die Geister, ich auf jeden Fall kann nur jedem Freund von hartem Metal und/oder Punk raten, hier
reinzuhören.
Christ Decapitatory
18 von 20 Punkten
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