Will Stratton
The Changing Wilderness
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Der aus Nord-Kalifornien stammende Singer/Songwriter Will Stratton wurde 1987 geboren und veröffentlichte ein erstes Album im Jahr 2005, "What The Night Said". Und nun legt er seine siebte Veröffentlichung vor mit The Changing Wilderness.
Von Fachleuten wurde er verglichen mit Nick Drake und Sufjan Stevens, seine Einflüsse als Gitarrist gehen auf John Fahey und Leo Kottke zurück. Wie es sich für einen Singer/Songwriter gehört, nimmt sich auch Stratton besonderer Themen an, die persönlich geprägt sein können als auch global, wie die nun abgeschlossene Präsidentschaft von Donald Trump, Statements zum Klimawandel, rechtsextreme Tendenzen oder auch die in den Vereinigten Staaten grassierende Gewalt in Verbindung mit der Polizei.
Vom Sound der Akustikgitarre geführt startet die Platte mit "Tokens", und rasch stellt sich eine beschauliche und sehr angenehme Stimmung ein. Und wenn dann der zurückhaltende, fast schon nah am Rand des Hauchens befindliche, Gesang einsetzt, dann kann man sehr wohl an Nick Drake denken. Doch klang Drake sehr stark in seiner Melancholie und einer Art Trauer verhaftet, so wirkt es bei Will Stratton anders. Im Übrigen ist dieser Auftaktsong ein sehr schöner, und hinsichtlich des Arrangements ist man sehr subtil und nuanciert vorgegangen, zum Beispiel meine ich den Einsatz des Vibrafons, ganz sanft, ganz sacht im Hintergrund.
Mit ein wenig mehr Druck, durch das Schlagzeug, erklingt "Black Hole", im Wesentlichen die verträumte Atmosphäre beibehaltend, nur ein wenig lebhafter, und auch hier ist es erneut das feinfühlige Arrangement, das eine zauberhafte Auskleidung verbreitet. "Infertile Air", hier erinnert mich der Gesang gar ein wenig an einige frühe Songs von Donovan, und das durch filigranes Fingerpicking eingeleitete "The Rain" ist eines jener Stücke, die am meisten in Richtung Nick Drake wandern. Im Übrigen ist dieser einer meiner liebsten Songs der Platte.
Und so wechselt es innerhalb der gesamten Laufzeit zwischen diesen sehr ruhigen und folkigen Momenten und dezent folk-rockig ausgestatteten Songs. In sanftem Walzer-Rhythmus schunkelt "River Of Silver" und ist für mich einer der weiteren Höhepunkte, und hier wieder ein Hauch Donovan dabei. Mit "Venus" und "Stillness" bleibt es relativ ruhig und die akustische Gitarre übernimmt die Aufgabe der vordergründigen Gestaltung, sehr schön ausgeprägt auf dem letzten Song, hier nur vom Piano unterstützt. Ja, diese Musik ist in der Tat wirklich wunderschön, man kann ihr einfach zuhören und sich bestens entspannen, Stratton verdient es, mehr Gehör zu finden, das ist wahre Liedermacherkunst auf hohem Niveau!
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Tokens
2 Black Hole
3 Infertile Air
4 The Rain
5 Finally Free
6 Fate's Ghost
7 When I've Been Born (I'll Love You)
8 River of Silver
9 Venus
10 Stillness
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Besetzung |
Will Stratton (acoustic and electric guitar, singing, piano, synthesizer, vibraphone, hand percussion)
Ben Seretan (electric guitar)
Carmen Rothwell (upright bass)
Matt Johnson (drums)
Sean Mullins (drums)
Justin Keller (saxophone and bass clarinet)
Katie Mullins (vocals)
Maia Friedman (vocals)
Cassandra Jenkins (vocals)
Eamon Fogarty (vocals)
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