Pharaoh

The Powers That Be


Info
Musikrichtung: Heavy Metal

VÖ: 18.06.2021

(Cruz del Sur Music)

Gesamtspielzeit: 44:33


Neun Jahre sind eine lange Zeit. Verglichen mit den letzten 18 Monaten kommt man sich im Rückblick wie in einer anderen Zeit vor. Neun Jahre ist auch der Abstand zwischen dem letzten Pharaoh-Album Bury The Light und The Powers That Be.

Musikalisch scheint diese Zeit an den Herren Kerns, Johnson, Aymar und Black allerdings spurlos vorbei gegangen zu sein. Denn Pharaoh klingen immer noch nach Pharaoh. Und das ist verdammt gut so! Man kann nämlich ohne weiteres an der Klasse der vier Vorgänger anschließen.

Der Titeltrack eröffnet das Album recht famos. Das Pharaoh-Feeling ist sofort da. Ihr klischeefreier, ernsthafter und nicht immer den geradlinigsten Weg gehender Powermetal scheint einfach zeitlos und packend wie eh und je. Dabei muss man nicht immer gleich mit der Tür ins Haus fallen, auch wenn die Band das genauso kann, wie sie mit den hymnischen „We Will Rise“ und „Freedom“ zeigt. Viel mehr sind es verspieltere Nummern wie „Lost In The Waves“ oder „When The World Was Mine“, welche am meisten mit ihren teils überraschenden Arrangements faszinieren.

Zu den teils tumultartigen Songs passen die auch die recht aktuellen Texte, welche die letzten politischen und sozial angespannten Monate der USA reflektieren. Und das auf wenig plakative und eher nachdenkliche Art und Weise, die den Nummern noch etwas mehr Tiefe verleiht. Das macht The Powers That Be zu einem geschmackvollen Gesamtpaket.

Gerade das abwechslungsreiche Gitarrenspiel von Matt Johnson ist genauso eine Erwähnung wert, wie die starke, leidenschaftliche Gesangsleistung von Tim Aymar, von dessen Stimme selbst Death-Kopf Chuck Schuldiner dereinst so überzeugt war, dass er zusammen mit ihm und Control Denied ein neues Betätigungsfeld suchte. Trotzdem wäre das nichts ohne eine packende Rhythmustruppe. Der Tausendsassa Chris Black zeigt, dass er als wuchtiger Drummer immer noch das beste Bild abgibt und Bassist Chris Kerns ergänzt ihn wunderbar und agiert angenehm unauffällig dazu und drängt sich nicht unnötig in den Vordergrund.

Hoffentlich müssen wir nicht wieder fast ein Jahrzehnt lang auf eine Fortsetzung der Geschichte von Pharaoh warten!



Mario Karl



Trackliste
1The Powers That Be
2Will We Rise
3Waiting to Drown
4Lost in the Waves
5Ride Us to Hell
6When the World Was Mine
7Freedom
8Dying Sun
9I Can Hear Them

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