Violet Quartet
Vibrations
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Zwei Damen und Herren, ein Quartett, dass sich nicht zum Kaffeekränzchen trifft mit den vier Violinen. Elektronik bestimmt hier das Spiel der edlen Instrumente, denn laut Angabe in Innenteil sind “All sounds created on electric violins using a wide variety of playing techniques and sound processing. No other instruments used.“
Nun, diese Platte, Vibrations, ist die zweite der Musiker vom Violet Quartet. Die Instrumente werden nicht nur mit dem Bogen gestrichen, wie es sich gehört, nein, es wird gezupft, geklopft und elektronisch bearbeitet. Dabei entsteht dann auch richtig Rhythmus, gleich der Song “Beat“ fällt sogar durch seinen Funk auf, das groovet gar. Man hat jahrelang experimentiert und das Ergebnis ist mitunter verblüffend. Einerseits klingt die Musik nicht unbedingt so, als sei sie elektronisch von Synthesizern erzeugt worden, trotz dieser experimentellen Töne, denn andererseits sind Violinen stets als Instrument erkennbar, und das ist gut so, sind es doch gerade Geigen, die die Herzen von Menschen berühren können.
Und im Zwischenraum dieser Pole haben die Vier etwas erschaffen, das einmalig klingt und erklingt. Sicher mag ob des mitunter avantgardistischen Anstrichs der Zugang zur breiten Masse verwehrt bleiben, doch wird sich Jede/r, von Entdeckergeist beseelt, einen großen Fund bejubeln können. So geben sich stilistische Ausflüge in die Bereiche Moderne Klassik, Ethno, Trance, Weltmusik und Jazz die Hand, dazu angereichert durch so manch andere nuancenreiche Zutat aus der großen Welt der Musik.
Vibrations, ja, diese Vibrationen durchziehen die gesamte Platte, Schwingungen aller Art erreichen uns und mit dem letzten Titel, “Floating Waltz – Epilog“, findet die Musik einen Höhepunkt, der sich in fast vierzehn Minuten entlädt. Hier meint man die Musik von Bands wie Tangerine Dream zu atmen, doch letztlich lebendiger und berührender in ihrem raumgebenden Dahinfließen. Dabei schließt der Song nach etwa sechs Minuten bereits, die darauf folgende Stille mag man als Bestandteil ansehen, denn bei Minute Neun wird die Musik wieder aufgenommen und wir werden mit dem “Epilog“ schließlich doch noch verabschiedet, nun meint man Bach, Pärt und viele andere Klassiker vereint zu vernehmen, es ist wunderschön und beeindruckend…., aber nur bis 12:19, dann wieder Pause, bis ab 13:11 dann doch noch ein kleiner Nachschlag kommt, der aber nicht relevant ist.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Aural Opening (2:32)
2 Beat (4:28)
3 Ballet (4:22)
4 Apokalypse (3:06)
5 Circle Song (6:16)
6 Schatten (3:36)
7 Passage (1:08)
8 Schwingungen (4:35)
9 Pulse (5:11)
10 Floating Waltz – Epilog (13:48)
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Besetzung |
Bettina Hagemann
Stefan Emde
Gäste:
Andreas Heuser
Sabine Rau
(electric violins and sounds)
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