Backwood Spirit
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Retro Rock klingt mittlerweile so abgelutscht, dass es fast schon eher eine vernichtende Kritik, denn eine Stilbeschreibung wäre. Wie wäre es denn im Jahre 500 nach Luther mit einem Label namens "Reformations-Rock". Denn eigentlich machen doch alle die (ehrlichen) Retro-Rocker nicht mehr als nach den eigenen Wurzeln zu suchen und das abzuschütteln, was im Laufe der Jahrzehnte an Ballast drauf gekommen ist. Und das ist ja fast Luther pur.
Gleich mit den ersten drei Tracks schlagen Backwood Spirit drei unterschiedliche Seiten auf. „Gimme good Lovin‘“ ist genau das, wonach der Titel klingt – fetter Blues getränkter Rock. Mit „Piece of the Peach“ wird der Groove in den Mittelpunkt gestellt und „Ain’t got Love“ lässt die ruhige Seite des Blues lebendig werden.
Gelegentlich geht man über die Grenzen der reinen Lehre hinaus. Bereits „Ain’t got Love“ klang stellenweise fast wie Pink Floyd. Immer wieder wird die Southern Rock Karte gezückt. Das rückt die Band dann in die Richtung der Black Crowes. Die sehr ruhigen Jam-artigen Gitarrentöne von „Rainbow“ klingen nach … Rainbow, wenn Blackmore bei Stücke wie „Mistreated“ seine sensible Seite zeigt.
Interessante Ergänzung am Rande des Blues Rock Revivals!
Norbert von Fransecky
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