Eric Andersen
Mingle With The Universe: The Worlds of Lord Byron
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Wir werden Alle älter. Auch Eric Andersen hört man es an.
Der am 14. Februar 1943 in Pittsburgh geborene Singer/Songwriter lief mir musikalisch erstmals 1988 über den Weg durch seine Platte “Ghosts upon the Road“. Hier faszinierten mich sofort die Stärke seines Ausdrucks und die Tiefe der persönlich geprägt wirkenden Kompositionen mit stark lyrischem Einschlag. Erst nachfolgende beschäftigte ich mich daraufhin mit seinen früheren Werken, allen voran war es “Today Is the Highway“, das Debütalbum, dass 1965 auf Vanguard Records veröffentlicht wurde. Eines der für mich stärksten Alben erschien 1972 mit “Blue River“.
Nach regelmäßigen Veröffentlichungen stammt die bisher letzte, “Shadow and Light of Albert Camus“ aus 2014, und nun aktuell liegt Mingle With The Universe: The Worlds of Lord Byron vor. Nach frühem Erlernen von Gitarre und Klavier beschäftigte sich Andersen ebenfalls mit den Werken solcher Autoren wie Allen Ginsberg, Jack Kerouac, Charles Baudelaire und Arthur Rimbaud. Dieses dürfte mit Sicherheit auch großen Einfluss auf sein Songwriting und das darin einfließende Poetische und Philosophische gehabt haben.
Und nun die Beschäftigung mit Lord Byron, dem britischen Dichter. Als Spätromantiker war auch her von der Ablehnung gegenüber zementierter Strukturen geprägt. Und das scheint zusammen mit Andersen eine gelungene Allianz zu sein. Des Dichters und eigene Texte sind nun in ein musikalisches Kleid gepackt worden, eines, wie man es von Andersen lieben gelernt hat.
Folkig, teils romantisch, aber auch gelegentlich sperrig, und stets sehr emotional, und, um meine anfängliche Aussage zurück zu kommen, mit gereifter und gealterter, leicht brummelnder Stimme noch mit diesem zusätzlichen kleinen Tick Dramatik ausgestattet.
Mit hervorragenden und einfühlsamen Musikern wird ein bunter Reigen, der auch gelegentliche orientalische Elemente enthält, geschaffen, der keineswegs oberflächliche Unterhaltung bietet, sondern Tiefe, solche, wie man es von der Musik des Volkes, von Folk, erwarten sollte. Zwischen zart und rau wird man schnell hineingezogen in diese besondere Welt eines Eric Andersen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 There’ll be none of beauty’s daughters (2:14)
2 Song to Augusta (5:11)
3 She walks in beauty (3:09)
4 Hail to the curled darling (4:55)
5 Farewell to a lady (3:25)
6 Child Harold’s farewell (2:12)
7 Albion (6:05)
8 Fifty times (0:26)
9 Darkness (5:07)
10 Taqsim (3:23)
11 Mingle with the universe (5:20)
12 Maid of Athens (2:48)
13 When we two parted (3:28)
14 So we’ll go no more a-roving (2:12)
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Besetzung |
Eric Andersen (vocals, guitar, harmonica, baritone harmony - #11)
Inge Andersen (all backup harmonies)
Michele Gazich (violin)
Giorgio Curcetti (oud, bass, electric guitar)
Cheryl Prashker (djembe, drum kit, percussion)
Paul Zoontjes (Steinway B piano)
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