Musik an sich


Reviews
Daniel Romano

Mosey


Info
Musikrichtung: Alternative/Independent Rock

VÖ: 27.05.2016

(New West Records)

Gesamtspielzeit: 49:08

Internet:

http://www.danielromanomusic.com/#home
http://oktoberpromotion.com/
http://www.newwestrecords.com/


Daniel Romano - zu seinem Album aus 2015, “If I’ve Only One Time Askin‘”, hatte ich bemerkt, fast schon altmodisch anmutende Countrymusik zu hören, mit Spuren des Sounds aus Bakersfield, anklingend an die Flying Burrito Brothers und Gram Parsons. Und nun Mosey. Das, was ich erwartet hatte, nämlich eine Fortsetzung des Country-Stils der letzten beiden Platten, gibt es nicht, von Beginn an nicht.

So muss ich mich erst einmal ordnen, denn das gewählte Genre scheint nicht greifbar. Ein Blick in die Pressemitteilung mag Aufklärung geben, wird hier doch darauf hingewiesen, dass sich die Einflüsse zu diesem Album aus Lee Hazlewood, Serge Gainsbourg, Bob Dylan, Leonard Cohen, Randy Newman und Ennio Morricone ergeben haben sollen. Ja, so bunt wie die Musik der Genannten ist es dann auch geworden, Zeitsprünge, aber kreuz und quer, von den Achtzigern in die Sechziger, in die Siebziger und zurück. Psychedelic , Popmusik, Independent, Rock, alles sowohl in verschiedene Songs verpackt als auch innerhalb der Songs wechselnd. Dazu die mitunter leicht schnarrende Stimme, die manchmal in tiefe Stimmlagen abrutscht.

Die Arrangements sind auch unterschiedlich, mal geht es üppiger zu, bei “Mr. E.Me“, mit Streichern und Fuzz-Gitarre, oder die Gitarre läuft auch schon mal im Rückwärts-Effekt, wie einst in den Sixties.
Dann wieder gibt es die klassische Piano-Ballade, nur Piano und Gesang. (“One Hundred Regrets Avenue“) Ja, ich denke, das meiste ist tatsächlich in den Sechzigern verankert, was hier als Retro geboten wird. Schließlich verrät es ja auch die Inschrift oben rechts auf dem Cover: MONO.

War ich anfänglich ein wenig überrascht und gar enttäuscht, geht es mir nun anders. Die Zugänglichkeit und das Interessante und Besondere in der Musik wächst und wächst und wächst, mit jedem Hördurchgang. Und – in der Tat, die eingangs genannte offensichtlichen Vorbilder hört man deutlich, #8=Lee Hazlewood, #7=Bob Dylan, usw. usf., nun, und skurril ist es mitunter auch, nicht alles ist sofort zugänglich, manch‘ einem mag der Zugang auch grundsätzlich verwehrt sein, denn das hier ist alles andere als Mainstream. Musik, für die man sich gern einmal trauen sollte!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Valerie Leon (3:00)
2 I Had to Hide Your Poem in a Song (3:32)
3 Toulouse (featuring Rachel McAdams) (3:40)
4 Hunger Is A Dream You Die In (3:26)
5 Mr. E. Me (4:06)
6 One Hundred Regrets Avenue (5:36)
7 I'm Alone Now (5:26)
8 Sorrow (For Leonard and William) (3:31)
9 (Gone Is) All But A Quarry Of Stone (4:36)
10 Maybe Remember Me (4:07)
11 The Collector (4:13)
12 Dead Medium (3:55)
Besetzung

keine Angaben


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