Janis Görlich's Bummelzug Explosion
In der Ferne / In die Ferne
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Der explodierende Bummelzug – das ist eine Band um den 1981 geborenen Komponisten und Schlagzeuger Janis Görlich. In der Ferne ist sein Debütalbum, eingespielt mit dem Quintett Bummelzug Explosion. Das zweiteilige Konzeptalbum wird nun abgerundet mit dem zweiten Teil, In die Ferne.
Ist es Jazz, ist es Blues? Ist es eine Mischung? Oder was höre ich auf „Mangel an Licht“?
Ich assoziiere – und mir fällt Pete Brown ein, jener Dichter und Musiker, der unter anderem auch für Cream aktiv war, entweder sind es die Battered Ornaments oder die Musik der Platte “The Not Forgotten Association“, ja, dahin scheint die Reise zu gehen. Aber auch Ornette Coleman und seine Band Prime Time, das sind bereits Eindrücke, bevor der erste Song zu Ende ist.
Und so geht die ungewöhnliche Fahrt im Bummelzug weiter, ja, Bummelzug – denn gerast wird hier offensichtlich nicht. So erscheint es auch schwierig, eine zufriedenstellende Darstellung dessen zu geben, was die Band um Janis Görlich abliefert. Schwebende Zustände wie bei “Lawrence“ sind an der Tagesordnung, ein langsamer Ritt, wohl auf einem Kamel, denn dezent arabisch klingt es hier.
Aha, darum liest man in der Pressemitteilung auch, dass man von einem Konzeptalbum in zwei Teilen ausgehen soll, das sich thematisch mit “Lawrence Of Arabia“ auseinandersetzt.
Stark sind offensichtlich auch Einflüsse von Miles Davis aus seiner Spät-Sixties-Phase, der Einsatz eines E-Pianos inmitten dieser speziellen Atmosphäre des soeben genannten Stücks zeugen davon eindrucksvoll. Ja, diese Musik ist sehr fesselnd, wirkt teils angenehm altmodisch und abenteuerlich, sehr zugänglich und besitzt zurückgehaltene geballte Kraft, die sich nicht entlädt, sondern verteilt.
Diese Stimmung setzt sich auf Part II = In die Ferne, fort, es scheint gar ein wenig mehr an Skurillitäten vorhanden zu sein, merkwürdige freie Stellen, die ganz stark an den frühen Frank Zappa erinnern, untermauert durch den Einsatz des Vibrafons, dann stärkere Rockelemente, manchmal in Richtung Soft Machine zu Zeiten derer “Six“ oder “Seven“ etwa, yeah, es ist unglaublich spannend, zuzuhören. Diese beiden Platten sind ein wahres Ereignis! Erhältlich sind die Aufnahmen übrigens jeweils als “Limited Edition 12“ LP“ und als Download.
Wolfgang Giese
Trackliste |
Part I : In der Ferne
Side A:
1 Mangel an Licht 06:39
2 Mimi 05:06
3 Lassy 05:02
4 Die Unschärfe 01:14
Side B:
5 Lawrence 08:26
6 In der Ferne 04:25
7 Happy End 00:35
8 Fratze 03:41 (Vinyl only)
Bonus:
9 Minimal
10 Lassy’s letzter Auftritt
11 Wenn die Kriech- und Schalentiere
(all compositions by Janis Görlich)
Part II : In die Ferne
Side A:
1 Prolog: Pianoborg | Mannchord
2 Die Unschärfe
3 Fratze II
4 Fratze III
Side B:
5 Kleine Wüstenmaschine
6 (epic)
7 Mit Ohrensausen
8 At the Arab Bureau
9 Ms. Bell
10 Große Wüstenmaschine (Vinyl only)
Bonus:
11 In die Ferne
12 Kleine Wüstenmaschine (alternate take)
13 (epic) (Septet Version)
14 Lassy (Septet Version)
(all compositions by Janis Görlich)
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Besetzung |
Otis Sandsjö (tenor sax)
Federico Lacerna (alto sax)
Thor Oscar Olsson (electric & acoustic guitars)
Jonas Hauer (organ, electric & acoustic pianos)
Janis Görlich (drums, two finger piano)
Uli Kempendorff (tenor sax)
Julius Heise (vibraphone – „In die Ferne“)
Daniel Bödvarsson (electric & acoustic guitars – „In die Ferne“)
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