Ggu:ll
Dwaling
|
|
|
Mit Ggu:ll (Ghoul ausgesprochen) macht sich aus Holland eine Truppe auf, Finsternis über das Land zu verbreiten. Und das gelingt ihnen mit ihrem Debütalbum Dwaling ausgesprochen gut.
Die Mittel sind relativ einfach, verfehlen aber nicht ihre Wirkung. Der Sound dröhnt und knirscht, die Band schleppt sich behäbig durch ihre überlangen Kompositionen, die den Blick in eine unheimliche Dunkelheit freigeben, in der hinter jeder Ecke der Abgrund lauert. Die Stimmung ist ziemlich einnehmend, schlägt dabei nicht nur ins Erdrückende aus, sondern kann auch mal angenehm melancholisch, ja, fast sakral werden. Dabei behält die Band aber stets etwas Unheimliches, Absonderliches, das einen auf der einen Seite abstößt, aber auch unheimlich fasziniert.
Dabei machen Ggu:ll nichts wirklich Ungewöhnliches. Der Gesang klingt unwirtlich keifend, Gitarren- und Bass-Riffs sind ziemlich brummend und einfach gehalten, das Schlagzeug schleppt sich genretypisch behäbig durch die Nummern, man greift meist auf Wiederholungen zurück und variiert innerhalb der Songs nicht allzu viel. Und trotzdem schafft das Quartett es, einen für sich einzunehmen, einen stellenweise atemlos zu machen.
Kleine Überraschungen hält man mit dem Gastauftritt von Sängerin Farina Lemouchi (The Devil’s Blood) oder den regelrecht glimmenden, nach Sonnenuntergang klingenden Gitarrentexturen von „March 28 1941, Drowning“ bereit. Letzterer Songtitel ist übrigens ziemlich makaber. Bezieht er sich doch direkt auf den Freitod der Schriftstellerin Virginia Woolf. Ein gutes Beispiel für das Abgründige der Band.
Dwaling hat den Rezensent eiskalt erwischt. Ein starkes Album!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Hoon | 8:10 |
2 |
Dwaling (Gehirn und Abgrund) | 7:21 |
3 |
Het smerige kleed van de ziel | 9:03 |
4 |
Waan | 6:04 |
5 |
Het masker vande wereldt afgetrocken | 8:34 |
6 |
March 28 1941, Drowning | 9:51 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
DvB (Bass)
BW (Schlagzeug)
GJK (Gitarre)
WvdV (Gitarre, Gesang)
|
|
|
|