Musik an sich


Reviews
Whitehorse

Leave No Bridge Unburned


Info
Musikrichtung: Indie Pop/Rock

VÖ: 21.04.2015

(Six Shooter Records)

Gesamtspielzeit: 40:06

Internet:

http://www.whitehorsemusic.ca
http://www.sixshooterrecords.com
http://www.hemifran.com/index.html


Bei Whitehorse handelt es sich um eine kanadische Band, etwa 2011 gegründet vom Ehepaar Luke Doucet und Melissa McClelland. Beide waren jeweils vorher erfolgreich als Solo-Acts beschäftigt.
Drei volle Alben und zwei EPs wurden veröffentlicht, inklusive dieses neuen Werks.
Der hier durchgängige recht rockige Sound ist neu für das Duo, bisher war Rock eher eine Zutat zum mehr typischen Folk/Singer/Songwriter-Umfeld. Doch hier ist nun auch eine Band dabei, die kräftig unterstützt und für den neuen Sound mitverantwortlich zeichnet.
So startet es sogleich mit vollem Sound, der stark Pop-getränkt ist, aber dann schon eher in Richtung Indie-Pop, die dezent verzerrte Gitarre trifft auf Mellotron-artige Klänge, echtes und programmiertes Schlagzeug geben sich die Hand. Auf dem zweiten Song quillt nach einigen Sekunden bereits eine Art druckvolle Dramatik aus den Boxen. Sehr ungewöhnlich, wie sich bereits innerhalb der ersten Minute Elemente aus Folk, Pop und Rock ablösen, für sich agieren und gleichzeitig in den Gesamtsound einfließen. Sogar bluesigen Ausdruck meint man mitunter zu vernehmen, ein eindrucksvoller Song!

An Höhepunkten ist die Platte reich, gleich mit Downtown scheint Bo Diddley in die Neuzeit zu springen und seinen Sound zu erneuern. Sein typischer Sound mischt sich mit bläserunterstütztem R & B und sogleich ist ein neuer ‘Hinhörer‘ entstanden!
Und so spielt der eine oder andere Song mit Elementen der Fünfzigern, dann wiederum scheint man auf aktuelle Erfolge von Damen wie Duffy geschaut zu haben. Und doch haben die Beiden einen ganz eigenen Sound geschaffen, ja, stilprägende Elemente sind vor Allem die Spielweise der Gitarre und der Gesang von Melissa.

The One I Hurt - erneut eine weitere Variante. Hier spielt man mit dem guten alten Country Blues, wie er einst in Mississippi gespielt wurde, aber auch er wurde transportiert mit eigenem Ausdruck in die Jetztzeit. Oh Dolores ist ein cooler Rocker, der in Richtung Dave Edmunds zielt, und zu guter Letzt gibt es mit The Walls Have Drunken Ears noch einen sanften Schlenker in Richtung Rock ‘n‘ Roll.
Fazit: Sehr gelungene, abwechslungsreiche und unterhaltende Musik von hoher Qualität mit individuellem Anstrich!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Baby What’s Wrong?
2 Tame as the Wild Ones
3 Downtown
4 Sweet Disaster
5 You Get Older
6 Evangelina
7 The One I Hurt
8 Dear Irony
9 Fake Your Death (And I’ll
Fake Mine)
10 Oh Dolores
11. The Walls Have Drunken Ears
(all songs written by McClelland/Doucet)
Besetzung

Melissa McClelland (vocals, guitars, percussion)
Luke Doucet (vocals, guitars, percussion, additional drums - #2, 5)
Gus Van Go (bass guitar)
Josh Dion (drums – #1, 2, 6, 8, 11)
Paul Brennan (drums - #3, 4, 7, 10)
Ben Marshall (drums - #9)
Liam O’Neill (piano - #3, 4, 6, 7, 8, 10, 11, B3 organ - #7, 10, 11, Farfisa organ - #3, baritone sax - #3)
Chris Soper (B3 organ - #2)
Werner F. (additional electric guitar - #11)



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